Von der innovativen Idee zum Hightech-Start-up
Wasserstoff-Pioniere empfehlen die IHK
Das Beispiel von Dr. Maria und Dr. Marek Fulde und ihrem Offenbacher Unternehmen FLD Technologies zeigt, wie die IHK Offenbach am Main Unternehmensgründungen unterstützt.
An einem kalten Wintertag vor drei Jahren machten sich die promovierten Chemiker Maria und Marek Fulde auf den Weg in die IHK Offenbach am Main, um mit Gründungsberater Bernd Eckmann und Innovationsberater Dr. Sven Saage zu sprechen. Im Gepäck hatten sie eine fixe Idee, um zum Eindämmen des Klimawandels beizutragen: Eine Verknüpfung bestehender mit neuartigen Technologien erlaubt es, mithilfe von Biogasanlagen CO2 aus der Luft herauszufiltern und in fester Form zu binden. Gleichzeitig wird im Prozess grüner Wasserstoff erzeugt, der entscheidende Energieträger der Energiewende. Die Lösung kann für die regionale Industrie, aber auch für die Landwirtschaft interessant sein und einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wirtschaft liefern. Im Prinzip können alle Biogasanlagen aufgerüstet werden, um nach Ablauf der EEG-Förderung mit dem System zu arbeiten.
Die heutige Geschäftsführerin Dr. Maria Fulde hatte noch keine Erfahrung im Gründen eines Unternehmens und suchte Antworten auf die Fragen: Was gilt es zu beachten? Welche Fördermittel kommen infrage? Wichtig war den Gründern der Kontakt zu lokalen Unternehmen, die die Wasserstoff-Technologie einsetzen könnten. Im Gespräch mit den IHK-Beratern wurde schnell klar, dass diese Hightech-Gründung den Finanzbedarf einer durchschnittlichen Unternehmensgründung deutlich übersteigt. Unter anderem musste für die Erzeugung des Wasserstoffs eine Demonstrationsanlage finanziert werden, die man an eine Biogasanlage anschließen kann. Diverse rechtliche Aspekte wurden ausführlich erörtert. Allerdings reichte es nicht aus, technische, rechtliche und kaufmännische Details zu klären. Es bedurfte auch günstiger Rahmenbedingungen für die innovative Idee.
So dauerte es nach dem ersten Gespräch in der IHK zwei Jahre, bis die technische Entwicklung des Projekts abgeschlossen werden konnte. Geschäftsführer Dr. Marek Fulde kontaktierte die Innovationsberater der IHK Offenbach am Main erneut, um mit der Start-up-Finanzierung weiterzukommen. Wegen der benötigten Dimensionen kam nur ein Bundesförderprogramm infrage. Gemeinsam mit dem Förderberatungsunternehmen Jöckel Innovation Consulting fiel die Entscheidung, einen Antrag für das 7. Energieforschungsprogramm „Innovationen für die Energiewende“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu stellen. Im Dezember 2022 wurde eine Förderung in Höhe von 750.000 Euro bewilligt.
Die Gründer fanden ein Partnerunternehmen in Aalen, das die Pilotanlage errichtete. Bei der weiteren Suche nach potenziellen Kunden und Kooperationspartnern unterstützte und vermittelte die IHK. Erste Gespräche, unter anderem mit regionalen Energieversorgern, haben bereits stattgefunden. Auch zu Lokalpolitikern gibt es inzwischen Kontakt, da die Lösung zur Reduzierung von CO2 und zur Erzeugung von grünem Wasserstoff für die Stadt Offenbach interessant ist.
Natürlich gibt es weiterhin Herausforderungen: Es muss sich beispielsweise erweisen, dass die Demonstrationsanlagen gut funktionieren und dass das System hochskaliert und europaweit ausgerollt werden kann. Dazu werden weitere finanzielle Mittel benötigt, wofür Investoren ins Boot geholt werden müssen. Ebenso müssen neue Kunden gefunden, Mitarbeiter eingestellt und Prozesse entwickelt werden. Die Unternehmer wissen, dass sie bei all diesen Schritten auf den Rat der IHK setzen können.
„Die IHK Offenbach hat uns bei der Gründung enorm unterstützt. Die vielen Gespräche mit den IHK-Beratern haben uns geholfen, unsere Idee zu konkretisieren und mithilfe ihrer Erfahrung diese auch umsetzen zu können. Profitiert haben wir insbesondere vom großen Netzwerk der IHK, das uns immer wieder Türen aufgemacht hat zu potenziellen Partnern und der lokalen Politik. Wir können allen möglichen Gründern nur empfehlen, das Gespräch mit ihren örtlichen IHK-Beratern zu suchen und gemeinsam über ihre Gründung zu sprechen“, sagt Maria Fulde.
Kontakt
Dr. Sven Saage
Telefon 069 8207-404
saage@offenbach.ihk.de