Küchen in der Pandemie stark gefragt

Bestes Jahr in der Unternehmensgeschichte

Die europaweit agierende Einkaufs- und Dienstleistungsverbundgruppe
MHK Group aus Dreieich präsentierte für 2021 ein eindrucksvolles Umsatzplus.

Berichteten zum Jahr 2021 und von den Plänen der MHK Group: Kirk Mangels, Dr. Olaf Hoppelshäuser, Frank Bermbach, Wolfgang Becker, Professor Rainer Kirchdörfer und Werner Heilos. / Foto: MHK Group

Anlässlich der MHK-Bilanzpressekonferenz berichtete der MHK-Vorstandsvorsitzende Werner Heilos, dass der Umsatz um 16,4 Prozent auf 8,914 Milliarden Euro gestiegen ist. Das Ergebnis sei von europaweit 3.633 Unternehmen erwirtschaftet worden, die der Gruppe per 31. Dezember 2021 angehörten.

Während die Gruppe in Deutschland um 15,5 Pro- zent auf 5,924 Milliarden Euro zulegte, trugen die MHK-Auslandsgesellschaften in Belgien, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Spanien mit 2,99 Milliarden Euro und einem Umsatzplus von 18,5 Prozent zum Gesamtergebnis bei. An die Gesellschafter konnte die Rekordsumme von 180,9 Millionen Euro (plus 20 Prozent) ausgeschüttet werden.

Menschen investieren in ihr Zuhause

Im zweiten Pandemiejahr sei der „Homing-Trend“ verstärkt worden und der zuvor schon hohe Stellenwert der Küche weiter gestiegen. Der Nachfrageboom und die niedrigen Zinsen hätten den Handels- und Handwerkspartnern 2021 in die Karten gespielt, aber das Ergebnis sei „kein Selbstverständnis“. Mit Kreativität, Engagement und „der Kraft der Gemeinschaft“ sei die Pandemie-Situation gemeistert worden. Seit zehn Jahren sei die Gruppe zudem mit ihren Verbänden interdomus Haustechnik, Deutscher Wohnbauverbund und TOP Malermeister Deutschland im Handwerk erfolgreich.

Der MHK-Aufsichtsratsvorsitzende Professor Rainer Kirchdörfer warnte vor kommenden Herausforderungen für die Wirtschaft, darunter sich verändernde Lieferketten, Nationalisierungstendenzen und die Entwicklung der Rohstoff- und Energiekosten. Dennoch sieht er Deutschland dank seiner starken Wirtschaft, einer hohen Diversifikation und seines stark familiär geprägten Mittelstands gut gewappnet.

MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser hob die Bedeutung der Kooperation zwischen MHK Group, Handel und Industrie hervor: Man könne die schwierigen Zeiten nur gemeinsam bewältigen. Der Industrie müsse bewusst sein, was sie an ihrem Partner aus dem spezialisierten Fachhandel und dem Fachhandwerk habe.

Kirk Mangels, verantwortlich für Digitalisierung, Marketing und Unternehmenskommunikation, berichtete zum Thema Digitalisierung: „Aufgabe für uns als Verband ist es, die Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette bestmöglich zu begleiten.“ Dies soll unter anderem mithilfe des Projekts „digitaler Verband“ und der Gründung der digitalen Kommunikationsagentur MIYU gelingen.

Gute Zeiten, aber keine leichten Zeiten

MHK-Vorstand Wolfgang Becker nannte die derzeitigen Herausforderungen für die MHK-Gesellschafter: „Zum Tagesalltag gehören unvollständige Küchen, mehr Anfahrten, unterjährige Preiserhöhungen, höhere Energiekosten, die Inflation und damit verbunden höhere Gehaltsanpassungen ebenso wie ein sich intensivierender Arbeitsmarkt mit Fachkräftemangel.“ Oft müssten Preise mehrfach im Jahr neu kalkuliert werden. Preiszusagen seien nicht mehr möglich. „Die unterjährige Kalkulation darf einem selbst in einem stressigen Alltag nicht durchgehen“, betonte er. „Durch die Zentralregulierung können wir unseren Partnern auch in diesem Bereich wertvolle Unterstützung anbieten.“

Erfolgreich werde sein, wer sich in diesen unruhigen Zeiten auf sein Geschäft konzentriere, versicherte Frank Bermbach, dem im Vorstand unter anderem der Bereich Bankdienstleistungen obliegt: „Das gilt sowohl für den Blick auf die Finanzen und den Versicherungsstatus als auch für den Blick auf die eigenen Mitarbeiter. Denn wer hier gute Kräfte verliert, für den wird es besonders herausfordernd.“ Die Gruppe unterstütze beim Employer Branding. Mit Produkten zur Altersvorsorge oder dem Dienstrad-Leasing könnten die Zufriedenheit und die Mitarbeiterbindung erhöht werden. Zum Thema Nachhaltigkeit kündigte er Neuerungen für die zweite Jahreshälfte an.

Am Ende wagte Werner Heilos einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Die Nachfrage sei weiter verhältnismäßig hoch. „Das liegt natürlich auch daran, dass die hohe Inflation bei tiefen Zinsen den Menschen das Ersparte wegnimmt und es sich daher sehr lohnt, in das eigene Zuhause zu investieren.“ Die weitere Entwicklung sei aber noch recht ungewiss.

www.mhk.de