Birgit Arens hat bei

Mein Schlosshotel & MaRo

reingeschaut

Mark und Robert Baake führen das Mein Schlosshotel mit dem Restaurant MaRo in Heusenstamm. Sie sind herzliche Gastgeber – und ein bisschen mehr.

Robert (l.) und Mark Baake sind nach Lehr- und Arbeitsjahren nach Heusenstamm zurückgekehrt. Ihr Haus, das Mein Schlosshotel, hat 35 Zimmer, darunter zwei Suiten, vier Tagungsräume, einen Bankettsaal, ein Frühstücksrestaurant und das Restaurant MaRo. 

Den Start hatten sich Robert und Mark Baake natürlich anders vorgestellt. Ihre Mutter übergab ihnen den Familienbetrieb am 1. Januar 2020. Nach der Renovierung sollten das Mein Schlosshotel und das Restaurant MaRo am 16. März eröffnen. Dann kamen der Lockdown und zwei komplizierte Pandemiejahre. „Fünf Azubis sollten anfangen. Alle sind gegangen, weil sie in systemrelevante Betriebe wechseln konnten“, berichtet Hotelfachmann Robert Baake.

„Seit April 2022 haben wir durchgehend geöffnet. Das Restaurant war sofort wieder voll und die Geschäftsreisenden kamen zurück. 2022 war das erfolgreichste Jahr im Mein Schlosshotel überhaupt. In den Osterferien 2023 war es zum ersten Mal etwas ruhiger. Für dieses Jahr sind wir schon für 47 Hochzeiten gebucht. Es sind nur noch ein, zwei Termine für Veranstaltungen frei. Es geht voran, auch personalmäßig“, sagt er erleichtert. „Mit den zwei neuen Azubis, die im August anfangen, kommen wir auf acht Auszubildende.“ Insgesamt zählen 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Team. Natürlich sei die Personalsuche in der Branche schwierig. Aber entscheidend sei auch der Umgang miteinander, ein rauer Ton in der Küche nicht mehr zeitgemäß: „Die Generation der heutigen Köche verschafft sich Autorität durch Leistung. Mein Bruder ist besonnen und schafft dadurch eine positive Atmosphäre. Er gibt sein Wissen sehr gern weiter. Wir bilden selbst aus und arbeiten eng miteinander zusammen. Unsere Azubis dürfen sich entwickeln, sich ausprobieren. Sie sind gut drauf, haben Ideen, Lust zu lernen und sich weiterzuentwickeln.“ Mehr Flexibilität in der schulischen Einteilung der Unterrichtsblöcke wünscht sich Robert Baake.

Zwei Brüder, ein Ziel

Nürnberg, Hamburg, Zürich – waren Robert Baakes berufliche Stationen. Er hat sein Metier in sehr guten Häusern und an der Hotelfachschule in Hamburg gelernt. Nach Heusenstamm zurückzukommen, wo er aufgewachsen ist, war nicht sein Ziel. Aber sein jüngerer Bruder Mark, der in einem Sternerestaurant zum Koch ausgebildet wurde, hatte zwischenzeitlich in außergewöhnlichen Küchen im In- und Ausland Berufserfahrung gesammelt. „Es passt einfach. Ohne einander hätten wir das nicht gemacht. Jeder hat seinen Aufgabenbereich und wir haben die gleiche Richtung im Blick. Unser Anspruch ist es, herausragende Gastgeber zu sein. Das Restaurant soll jung, dynamisch, modern sein, von Casual bis Fine Dining. Das gibt es in einigen Läden in Frankfurt und im Kreis. Wir kombinieren es mit dem, was wir uns erarbeitet haben. Mein Bruder bringt zum Beispiel seine Erfahrungen aus Asien ein. Ein Koch mit seinem Werdegang ist in einem Vorort selten zu finden“, stellt er fest.

Für das Hotel ist der Fokus klar auf Geschäftsreisende ausgerichtet. „Diese Gäste verbringen wenig Zeit im Zimmer. Für sie sind Sauberkeit und Bequemlichkeit am wichtig­sten. Deshalb haben wir alle Betten mit neuen Matratzen und Toppern ausgestattet und die Räume komplett renoviert“, berichtet der 31-Jährige. Das Frühstück wird in einer Mischform aus Buffet und à la Carte angeboten. „Eierspeisen bereiten wir frisch nach Wunsch zu. Auf der Schale der gekochten Eier lächelt den Gästen ein Smiley entgegen. Sie sollen sich wohlfühlen und wir wollen den kürzesten Draht zu ihnen haben.“

Herausragen(d)

Was in Hotel und Restaurant aufgetischt wird, beziehen die Brüder möglichst aus der Region. „Kartoffel, Salate, Gemüse und Eier kaufen wir beim Bauern im Ort, die Wurst beim Metzger auf der Frankfurter Straße. Auch Exotisches wie eine Teriyaki-Sauce wird selbst zubereitet“, erklärt Robert Baake. Die angebotenen Speisen wechseln saisonal. Auf der Weinkarte stehen neben einem eigens fürs MaRo gelabelten weißen Rheinhessen weitere gute Tropfen aus Deutschland, Europa und der Neuen Welt. Wer’s hochprozentig mag, kann zum Beispiel einen Heusenstammer Gin verkosten.

Einfach nur besonders gute Gastgeber sein? Ist das Ziel der ambitionierten Brüder wirklich so bescheiden? „Wir wollen das beste Restaurant im Kreis werden“, gibt Robert Baake zu und ergänzt: „Wenn wir es nicht schon sind.“

www.meinschlosshotel.de