Viele Ideen, starkes Engagement und gutes Zusammenspiel
Es lohnt sich, „Die Alte Linde“ wiederzuentdecken
Im Centrum Alte Linde tut sich einiges: Geschäftsleute laden zu Veranstaltungen ein. Der Markt am Samstag bringt Leben. Neue Läden öffnen. Die Stadt hat ein Flohmarktkonzept entwickelt.
Im Centrum Alte Linde gab es einige Veränderungen wie die Eröffnung der Biobäckerei Stanke mit dem Terrassencafé oberhalb des Platzes. Außerdem engagieren sich die Gewerbetreibenden und die Stadt, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern.
Foto: Dinkelborg/Stadt Heusenstamm
Die Läden des Einkaufszentrums umgeben einen offenen Platz, der an diesem Maimorgen noch verlassen liegt. Die Bäumchen tragen frisches Grün. Aus der zukünftigen Biobäckerei dringen Hämmern und das Kreischen einer Säge. Jessica und Nicolai Stanke freuen sich darauf, dort mit vier Mitarbeitenden zu starten. „Mein Mann ist seit zehn Jahren Bäckermeister. Sein Ziel war immer ein eigenes Geschäft. Ich werde ihn im Backoffice und im Verkauf unterstützen“, berichtet die Gründerin. Eine Biobäckerei, die sie mit Partnern in Augsburg aufgebaut haben, laufe weiter gut. Ihre dort gesammelten Erfahrungen sollen jetzt in den eigenen Betrieb einfließen. „Wir werden hier in Tagesschicht backen, und zwar handgemachte Eigenkreationen, immer auch saisonale und vegane. Vor allem verarbeiten wir Sauerteig, der bis zu 48 Stunden ruhen kann und dadurch auch für empfindliche Menschen bekömmlich wird. Unsere Produkte werden überzeugen“, ist Nicolai Stanke sicher. Geplant sind regionale Kooperationen mit Restaurants und Läden. Die Rohstoffe will Stanke aus der Nähe beziehen, am liebsten direkt von Erzeugern. „Kunden und Team werden sich hier wohlfühlen. Die Arbeitswege sind kurz. Der ganze Laden ist transparent gestaltet“, schwärmt die Bäckersfrau. Inzwischen haben sie die Bäckerei eröffnet. Im Innen- und Außenbereich laden Sitzgelegenheiten zum Bleiben ein.
Die Läden des Einkaufszentrums umgeben einen offenen Platz, der an diesem Maimorgen noch verlassen liegt. Die Bäumchen tragen frisches Grün. Aus der zukünftigen Biobäckerei dringen Hämmern und das Kreischen einer Säge. Jessica und Nicolai Stanke freuen sich darauf, dort mit vier Mitarbeitenden zu starten. „Mein Mann ist seit zehn Jahren Bäckermeister. Sein Ziel war immer ein eigenes Geschäft. Ich werde ihn im Backoffice und im Verkauf unterstützen“, berichtet die Gründerin. Eine Biobäckerei, die sie mit Partnern in Augsburg aufgebaut haben, laufe weiter gut. Ihre dort gesammelten Erfahrungen sollen jetzt in den eigenen Betrieb einfließen. „Wir werden hier in Tagesschicht backen, und zwar handgemachte Eigenkreationen, immer auch saisonale und vegane. Vor allem verarbeiten wir Sauerteig, der bis zu 48 Stunden ruhen kann und dadurch auch für empfindliche Menschen bekömmlich wird. Unsere Produkte werden überzeugen“, ist Nicolai Stanke sicher. Geplant sind regionale Kooperationen mit Restaurants und Läden. Die Rohstoffe will Stanke aus der Nähe beziehen, am liebsten direkt von Erzeugern. „Kunden und Team werden sich hier wohlfühlen. Die Arbeitswege sind kurz. Der ganze Laden ist transparent gestaltet“, schwärmt die Bäckersfrau. Inzwischen haben sie die Bäckerei eröffnet. Im Innen- und Außenbereich laden Sitzgelegenheiten zum Bleiben ein.
Konzerte bringen Besucher
Die neuen Nachbarn sind sehr willkommen. Thomas Drews von Tom’s Whisky verkauft hochwertige Spirituosen, Zigarren, besondere Schokoladen und Fudges. „Die Alte Linde muss wieder in die Köpfe der Heusenstammer kommen“, sagt er. Deshalb organisiert er Veranstaltungen wie Konzerte, Kunstausstellungen und Verkostungen. Kürzlich war sein „Day of the Open Bottles“ gut besucht. „Ich mache das nicht nur für mich, sondern für alle Gewerbetreibenden hier“, stellt er klar. Er regt die anderen Geschäftsleute an, sich zu beteiligen und die Gäste zum Beispiel mit Speisen und Getränken zu bewirten. „Dem Einzelhandel ging es schon vor der Pandemie nicht gut. Die Coronapolitik hat sein Sterben beschleunigt. Die kleinen Läden verschwinden. Der Onlinehandel könnte höher besteuert werden als der stationäre, damit die Händler vor Ort eine Chance haben“, schlägt Drews vor.
Dorothea Groß stimmt ihm zu. „Ich bin die Dienstälteste hier“, scherzt die Chefin des Modespiegels. Dieses Jahr feiert sie 40-jähriges Jubiläum mit der Boutique und erinnert sich an Zeiten, in denen das Centrum sehr gut besucht war. „Das Warenangebot in der Alten Linde müsste wieder interessanter werden“, findet sie. „Ich versuche hochwertigere Mode anzubieten und habe neue Marken im Sortiment. Das kommt bei den Kundinnen an. Mein Laden könnte eine Renovierung gebrauchen. Aber das erwarte ich nicht von meinem Vermieter. Er kommt mir schon mit der Miete entgegen.“ Zu hohe Mieten seien schuld an manchem Leerstand. „Der große, früher von Rewe genutzte Laden war einem ernsthaften Interessenten zu teuer“, berichtet Drews. Zu dieser Immobilie hat Wirtschaftsförderin Juliane Prokasky gute Nachrichten: „Über die Fläche wird gerade verhandelt und die Stadt ist eingebunden. Noch kann ich keinen Namen nennen. Aber eine Drogerie zieht nicht ein“, verrät sie.
Auf die Drogerie hatte nicht nur Tiina Schivelbusch gehofft. Sie unterhält seit 1995 einen florierenden Versandhandel für Islandwolle, Strickwaren und Wolldecken – vor allem im DACH-Raum. Seit zwei Jahren hat sie einen Laden in der Alten Linde. „Ich beziehe die Wolle direkt aus Island. Es ist kein Großhändler im Spiel. Einmal habe ich in einem Jahr fast vier Tonnen Wolle verkauft“, sagt sie und berichtet: „In der Pandemie wurde zwar bestellt, aber es gab Lieferschwierigkeiten.“ Fast habe sie „hingeschmissen“. Seit 2022 laufen die Geschäfte wieder besser. Samstags, wenn Markt ist, präsentiert sie Waren vor dem Laden. Sie bietet Tee und Sitzgelegenheiten an. Damit sie genau weiß, wohin sie Stühle stellen darf, bespricht die Geschäftsfrau mit der Wirtschaftsförderin, wo die Feuerwehrzufahrt verläuft. Die Vorschriften dazu hatten vor allem die Platzierungsmöglichkeiten der Stände auf dem Wochenmarkt eingeschränkt und wurden überarbeitet. Davon wird auch das Eiscafé profitieren, dessen Eröffnung in einem weiteren Ladenlokal erwartet wird.
Zusammenspiel für die Zukunft
Regelmäßig treffen sich Gewerbetreibende, Eigentümerinnen und Eigentümer zum Austausch mit dem Bürgermeister und der Wirtschaftsförderung. Gemeinsam sammelt man Ideen und Wünsche. Mehr Aufenthaltsqualität für das Centrum Alte Linde ist das Ziel. Vorschläge zur schöneren Gestaltung des Platzes gingen an den Bauhof und den Fachdienst Umwelt. Die Gebühren für die Nutzung der städtischen Werbetafeln wurden gesenkt. Kostenfreies, städtisches WLAN steht in Aussicht. Außerdem bewirbt der offizielle Heusenstammer Kulturkalender die Veranstaltungen im Centrum Alte Linde. Aus dem Händlerkreis und von der Wirtschaftsförderung kam der Wunsch, einen Flohmarkt zu etablieren. Die Stadt hat die Anregung aufgegriffen, ein Konzept entwickelt und will als Veranstalterin fungieren. Für Juliane Prokasky steht fest: „Ein gelungenes Zusammenspiel der Händlerinnen und Händler mit der Wirtschaftsförderung ist wichtig, damit wieder mehr Kundinnen und Kunden das Centrum Alte Linde für sich entdecken.“
Jessica und Nicolai Stanke verwirklichen ihren Traum von der eigenen
Biobäckerei im Centrum Alte Linde.
Thomas Drews von Tom’s Whisky setzt mit Konzerten und anderen Veranstaltungen entscheidende Impulse, damit der Standort stärker wahrgenommen wird.
Auch nach Jahrzehnten in der Alten Linde ist Dorothea Groß offen für neue Ideen und wählt für ihre Kundinnen Mode aus, die nicht überall zu haben ist.
„Ich mag die Menschen in Heusenstamm. Sie sind aufgeschlossen“, sagt Tiina Schivelbusch, die es genießt, wenn vor allem am Samstag viele Besucherinnen und Besucher kommen und einige bei ihr Station machen.
Samstags ist Wochenmarkt im Centrum Alte Linde.
Autorin
Birgit Arens
Telefon 069 8207-248
arens@offenbach.ihk.de