„Stets ein offenes Ohr für sämtliche Anliegen der Gewerbetreibenden“

Der erste Anlaufpunkt für
Unternehmen in Heusenstamm

Juliane Prokasky setzt sich für die Unternehmen in ihrer Heimatstadt ein, nachdem sie zuvor in Frankfurts Wirtschaftsförderung tätig war. Im Interview erklärt sie, wie sie dabei vorgeht und wo sie Heusenstamms Zukunftschancen sieht.

Heusenstamm überzeugt unter anderem durch eine gute Infrastruktur, gut erhaltene historische Bauten und viel Grün.

Foto: Stadt Heusenstamm

Sie sind seit gut einem Jahr Wirtschaftsförderin der Stadt Heusenstamm. Was hat Sie motiviert, diese Aufgabe anzunehmen, und wie fühlen Sie sich mit der Stadt verbunden?

Meine Erfahrungen und mein Wissen, welches ich in den Jahren zuvor bei der Wirtschaftsförderung in Frankfurt sammeln konnte, wollte ich unbedingt in meiner Heimatstadt Heusenstamm einbringen. Durch Familie und Freunde sowie das Vereinsleben in der Stadt fühle ich mich sehr verbunden mit Heusenstamm. Von Heusenstamm als Kleinstadt versprach ich mir die Möglichkeit, einen engen Kontakt zu zahlreichen Unternehmen halten zu können, eine vertraute Umgebung und kurze Entscheidungswege, wenn es darum geht, etwas bewegen zu können.

Welche Besonderheiten hat Heusenstamm als Wirtschaftsstandort?

Die Lage von Heusenstamm ist nicht nur für die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt ideal. Auch die ortsansässigen Unternehmen profitieren von einer ausgezeichneten Infrastruktur mit direkter Autobahnanbindung sowie sehr kurzen Entfernungen zum Flughafen und Hauptbahnhof Frankfurt am Main. Trotz guter Verkehrsanbindung ist Heusenstamm umgeben von herrlicher Natur. In Heusenstamm sind die Unternehmen untereinander und auch die Stadtverwaltung durch diverse Networking-Veranstaltungen sehr gut miteinander vernetzt, was einen großen Mehrwert bietet.

Mit welchen Anliegen kommen die Gewerbetreibenden vorwiegend zu Ihnen?

Als Wirtschaftsförderin habe ich stets ein offenes Ohr für sämtliche Anliegen der Gewerbetreibenden. Eines der großen Themen ist jedoch oft, durch welche Aktionen mehr Kundenfrequenz in die Einkaufslagen der Gewerbetreibenden gebracht werden kann. Diese Aktionen planen wir gemeinsam und setzen sie anschließend um. 

Worauf setzen Sie bei Ihrer Arbeit für die schon ansässigen Unternehmen
und für neue Firmen, die am Standort interessiert sind?

Für mich steht an oberster Stelle die ständige Erreichbarkeit für die Unternehmen. Ich möchte der erste Anlaufpunkt in der Stadtverwaltung für sie sein und ihnen bei Fragen und Anliegen zur Seite stehen. Auch die Vernetzung der Unternehmen möchte ich durch Networking-Veranstaltungen weiter fördern. Bei ansiedlungsinteressierten Unternehmen setze ich vor allem auf die neuen Projektentwicklungen in unserer Stadt, die ein hohes Potenzial für neue Gewerbeflächen bergen.

Gewerbeflächen sind knapp und begehrt. Im Bericht der Wirtschaftsförderung für 2022 wurde ein Flächenkataster angekündigt. Wie weit ist es gediehen und was versprechen Sie sich davon?

In puncto Flächenkataster bin ich gemeinsam mit meiner Kollegin gerade dabei zu erörtern, welches System für die Stadt Heusenstamm am geeignetsten ist. Ziel ist es, ein System zu finden, welches bei möglichst geringem Aufwand der Datenpflege möglichst aktuell ist, so dass Suchanfrage und vakante Fläche möglichst einfach und schnell miteinander vereint werden können.

Heusenstamm soll eine Smart City werden, also eine digital vernetzte,  fortschrittliche und nachhaltige Stadt. Rückt dieses Ziel schon näher und wie werden Unternehmen davon profitieren?

Heusenstamm ist auf dem besten Weg, eine Smart City zu werden. Gemeinsam mit der Leiterin der IT habe ich mir im Rahmen eines Workshops in den letzten Monaten ein umfangreiches Wissen zur Smart City-Thematik aneignen können, so dass nun die ersten Smart-City-Maßnahmen noch in diesem Jahr umgesetzt werden können. Smart City verbessert die Lebens- und Aufenthaltsqualität einer Stadt. Gestartet ist beispielsweise bereits der Glasfaserausbau. Hiervon profitieren die Unternehmen besonders.

Den Einzelhandel hat die Pandemie hart getroffen. Außerdem kämpft er mit Onlinekonkurrenz und Fachkräftemangel. Die Gastronomie hat ähnliche Schwierigkeiten. Wenn die Geschäfte schließen, veröden die Innenstädte. Wo sehen Sie Heusenstamms größte Chancen, eine bessere Entwicklung zu nehmen?

Die Haupteinkaufsstraße der Stadt steht derzeit im Fokus eines Beteiligungsformats. Gemeinsam mit der „Projekt:Stadt“ der Nassauischen Heimstätte wird unter Einbeziehung sämtlicher Innenstadtakteure wie Gewerbetreibende, Anwohnerinnen und Anwohner sowie Konsumierende erörtert, welche Maßnahmen die Aufenthaltsqualität in der Haupteinkaufsstraße steigern können. Dabei werden besonders die Punkte Verkehr, Dritte Räume: (Anmerk. der Redaktion: Ort neben Zuhause und Arbeitsort, an dem sich Menschen entspannen, soziale Kontakte pflegen und austauschen können.) sowie Klima betrachtet. Das gegenseitige Unterstützen, Wissenteilen und Mitanpacken ist eine wichtige Grundlage in unserer schnelllebigen Gesellschaft. Die Wirtschaftsförderung wird immer mehr zu einer wissensbasierten Dienstleistung, die sich den sich verändernden gesellschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen flexibel anpassen muss. Gemeinsam mit Unternehmen und der Stadt setze ich alles daran, dass der Wirtschaftsstandort Heusenstamm der Veränderungsgeschwindigkeit des Marktes gewachsen ist. Auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit freue ich mich sehr.

Die Fragen stellte Birgit Arens, IHK Offenbach am Main

Kontakt

Juliane Prokasky
Telefon 06104 / 607-1013
juliane.prokasky@heusenstamm.de
www.heusenstamm.de