Zahlen zum Ausbildungsmarkt
Weniger Bewerbungen und weniger Ausbildungsplätze
Die Agentur für Arbeit Offenbach, die IHK Offenbach am Main und die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main präsentierten die Bilanz zum Ausbildungsmarkt 2022/23 während einer Pressekonferenz zusammen mit dem Dietzenbacher Bürgermeister Dr. Dieter Lang in der EAB – Elektroanlagenbau GmbH Rhein/Main in Dietzenbach.
Im Anschluss an die Pressekonferenz zur Situation des Ausbildungsmarkts in der Region trafen Dietzenbachs Bürgermeister Dr. Dieter Lang (l.), Kai Schenkel (3.?v.?l.), Ausbildungsberater bei der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, und Thomas Iser (2.?v.?r.), Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenbach, Auszubildende in der EAB-Lehrwerkstatt.
Foto: Arens/IHK
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Offenbach gab es im Berichtsjahr 2022/23 weniger Bewerbungen und weniger Ausbildungsstellen als im Vorjahreszeitraum. 3.192 Bewerberinnen und Bewerber waren gemeldet. Das entspricht 74 Personen oder 2,3 Prozent weniger als 2021/22. Insgesamt 131 Jugendliche waren zum Berichtsjahresende unversorgt. Im gleichen Zeitraum wurden 1.948 Ausbildungsstellen gemeldet, also 156 oder 7,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 193 Ausbildungsstellen blieben zum Ende des Ausbildungsjahres unbesetzt.
„Auch wenn im Offenbacher Agenturbezirk die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber die der offenen Ausbildungsstellen übersteigt, heißt dies nicht, dass viele Ausbildungsplatzsuchende leer ausgehen würden. Denn auch in den angrenzenden Agenturbezirken, wie beispielsweise Frankfurt oder Darmstadt, gibt es viele Angebote für interessierte Jugendliche“, erklärte Thomas Iser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenbach. „Wir dürfen nicht nachlassen in dem Bemühen, die Jugendlichen und ihre Eltern davon zu überzeugen, dass eine duale Ausbildung ein hochwertiger und chancenreicher Einstieg in die Berufswelt ist“, sagte Iser. Betrieben empfiehlt er, auch den Jugendlichen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht überzeugen. Die Agentur für Arbeit biete Betrieben und Auszubildenden Unterstützung an.
Berufsbilder zukunftsfähig gestalten!
IHK-Vizepräsident Hans-Joachim Giegerich berichtete, dass in diesem Ausbildungsjahr bei der IHK Offenbach am Main 1.351 Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden. Das entspricht einem Minus von 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Der Fachkräftemangel wirkt sich bereits negativ auf die Unternehmen aus und bremst die wirtschaftliche Entwicklung. Das wird die Unternehmen bei allen anderen Herausforderungen zukünftig in ihrer Existenz belasten. Die duale Ausbildung ist für die Unternehmen ein entscheidendes Instrument, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Gleichzeitig bietet sie Jugendlichen optimale Karrieremöglichkeiten für den beruflichen Lebensweg“, hob Giegerich hervor. Daher müsse die berufliche Bildung mit allen Akteuren weiter gestärkt werden. Dazu gehöre, dass die berufliche Orientierung in den Schulen verbessert, Lehrkräfte unterstützt, Berufspraktika ausgeweitet und Unternehmen in die Berufsorientierung einbezogen werden. Er forderte: „Die Berufsbilder müssen zukunftsfähig aufgestellt werden, um die neuen Herausforderungen in der Arbeitswelt zu meistern. Nur dann bleibt Ausbildung für alle Beteiligten attraktiv.“ Die bundesweite IHK-Ausbildungskampagne „Jetzt#könnenlernen“ zahle genau darauf ein. Ihr Ziel sei es, ein neues Bewusstsein für das Thema Ausbildung zu schaffen – bei Jugendlichen, Eltern, Schulen und Unternehmen.
„Das Handwerk ist als wichtiger Wirtschaftssektor auch in Offenbach auf junge Fachkräfte angewiesen, um fit für die Zukunft zu sein“, ergänzt Kai Schenkel, Ausbildungsberater bei der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. Das Handwerk biete nicht nur Berufe, sondern Berufungen, etwa für Menschen, die sich zum Beispiel im Sanitär-Heizung-Klima-Gewerk für mehr Nachhaltigkeit einsetzen wollen.
Gute Ausbildungs- und Arbeitsangebote in Dietzenbach
Dietzenbachs Bürgermeister Dr. Dieter Lang betonte: „Die Nachwuchsförderung liegt uns am Herzen – nicht nur in der Stadtverwaltung, wo wir momentan rund 70 Auszubildende, Praktikantinnen, Praktikanten und FSJler beschäftigen, sondern auch in unserer Kreisstadt mit den ansässigen Firmen, die gute Ausbildungsangebote machen. Auch nach ihrer Ausbildung können junge Menschen in Dietzenbach von einem stetig wachsenden Angebot an Unternehmen und damit auch Arbeitsplätzen profitieren sowie von einer sehr guten Infrastruktur und einem attraktiven Standort in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main.“
Die Gastgeberin der Pressekonferenz, die EAB Elektroanlagenbau GmbH Rhein/Main, ist ein innovatives, expandierendes Unternehmen im Bereich Elektrotechnik. Sie gehört zur in zwölf Ländern agierenden Elevion Group mit Sitz in Jena, die sich zu Europas führenden Anbietern für End-to-End-Lösungen zur Dekarbonisierung und Erhöhung der Energieeffizienz zählt. Aktuell werden bei EAB in Dietzenbach 60 junge Menschen ausgebildet. In der EAB-Lehrwerkstatt tauschten sich die Gäste mit Auszubildenden und Ausbildern des Unternehmens aus.
www.offenbach.ihk.de/ausbildung-weiterbildung
www.eab-rhein-main.de