Manche Dienstleistungen sind gerade jetzt gefragt

Gründen trotz Krisen

Monika Langmann hat mitten in der Pandemie ein Unternehmen gegründet.
Warum und mit welchen Erwartungen sie das gewagt hat, beschreibt sie im Interview.

Die Gründerin und Betriebswirtin Monika Langmann entlastet Unternehmen von kaufmännischen Aufgaben. / Foto: Frau Winkelmann Businessfotografie

Wann und mit welcher Geschäftsidee haben Sie gegründet?

Die FinPerAd GmbH (FinPerAd steht für FinanzenPersonalAdministration) habe ich 2021 gegründet. Ich biete kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) das Outsourcing des kaufmännischen Bereichs oder einzelner Aufgabengebiete davon an. Mit meinem Team entlaste ich sie zeitlich und inhaltlich, bei einzelnen Projekten oder auf Dauer, ganz unternehmensspezifisch.

Wir können Schnittstelle oder Übersetzer zwischen dem Unternehmen und externen Experten wie Steuerberatern oder Rechtsanwälten sein. Dazu arbeiten wir mit den Fachleuten der Kunden zusammen oder vermitteln Kontakte aus unserem Netzwerk. Die Einsatzmöglichkeiten reichen vom Einzelunternehmer, der eine solide Budgetplanung, Kostenanalyse oder einen Soll-/Ist-Vergleich benötigt, bis zu GmbHs, denen ich persönlich bei strategischen Entscheidungen oder Umsetzungen im Tagesgeschäft zur Seite stehe. Im Personalbereich geht es unter anderem um Schulungen, Mitarbeitersuche, -auswahl oder -wertschätzung.

Die wirtschaftlichen Bedingungen sind seit Beginn der Pandemie 2020 immer schwieriger geworden. Hatten Sie keine Bedenken, in dieser Situation zu gründen?

Die Betriebswirtin in mir hat sich deshalb noch mehr Gedanken gemacht, als ich es ohnehin getan hätte. Viele, besonders kleine Unternehmen hatten und haben schwierige Jahre. Ich habe mich sehr intensiv damit beschäftigt, ob sie in dieser Situation bereit und in der Lage sein werden, sich durch Outsourcing unterstützen zu lassen. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass darin eine Chance liegt. Der Kunde hat viele Vorteile: Es ist keine langfristige Bindung notwendig. Dank externer Beratung und Umsetzung können Unternehmen bestehende Ressourcen entlasten. Sie können Projekte verwirklichen, ohne dafür eigenes Personal einzustellen. Wer in Outsourcing investiert, kann seine Zeit noch effizienter einsetzen und sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren. Außerdem bringen wir neue Impulse oder Ideen ein. Werden daraufhin Prozesse verbessert, spart das oft Kosten.

Welche Qualifikationen bringen Sie mit?

Ich habe nach dem Abitur eine Banklehre gemacht und Betriebswirtschaft studiert, in einer Großbank und bei kleineren Unternehmen gearbeitet. In den mittelständischen Firmen konnte ich zügig positive Änderungen von Prozessen bis zum Geschäftsergebnis bewirken. Das hat mich immer stark motiviert. Ich bringe über zwei Jahrzehnte Erfahrung im Bereich der kaufmännischen Unternehmensleitung mit.

Wie haben Sie sich auf die Gründung vorbereitet?

Im kaufmännischen Bereich konnte ich von meinen Erfahrungen profitieren, so dass die meisten Herausforderungen der Unternehmensgründung gut zu meistern waren. Dennoch gab es noch Neues zu lernen. Sehr hilfreich waren dabei unterschiedliche Gründerforen und -plattformen, Gründermessen, die IHK Offenbach am Main und das Bundesministerium für Wirtschaft. Bei der IHK habe ich auch ein Gründerseminar belegt und den Austausch mit anderen Gründungsinteressierten begonnen.

Wie hat sich Ihr Geschäft entwickelt?

Erfreulicherweise habe ich aus meinen bestehenden Netzwerken erste Kunden gewonnen. In der Zwischenzeit habe ich zwei Mitarbeiter eingestellt. Aber die Auftragslage schwankt. Nicht immer folgt ein neues Projekt auf ein abgeschlossenes. Daher freue ich mich auf interessante Gespräche mit Unternehmerinnen oder Unternehmern, die ich unterstützen kann.

Die Fragen stellte Birgit Arens, IHK Offenbach am Main.

Kontakt

Monika Langmann
Telefon 06104 689 9755
finperad@finperad.de
www.finperad.de