Redux strebt mit „Vision Zero Waste“ vollständiges Recycling an

Alte Batterien stecken voller Ressourcen

Batterien und Akkus fachgerecht zu verwerten, verhindert nicht nur, dass Schadstoffe in die Umwelt gelangen. Vor allem werden dabei wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Nickel oder Mangan recycelt. Das Unternehmen Redux in Offenbach ist auf die Sortierung und Verwertung sämtlicher Batterien spezialisiert.

Die Sortierung der Altbatterien erfordert gutes Know-how. / Foto: Redux Recycling GmbH

Die heutige Redux Recycling GmbH wurde 1997 unter dem Namen Battrysort in Dietzenbach gegründet. Zu den Kunden gehörten damals neben gewerblichen Unternehmen auch schon die ersten Hersteller, die eine freiwillige Rücknahme von schadstoffhaltigen Batterien in Deutschland anboten – lange bevor es entsprechende gesetzliche Vorschriften gab. Diesen Vorreitern bot Redux bereits umfassende Lösungen an.

2016 expandierte das Unternehmen unter dem neuen Eigentümer, der österreichischen Saubermacher AG, weiter und eröffnete im Sommer den Redux-Hightech-Standort in Offenbach. Der Vorzeigebetrieb ermöglichte nicht nur eine erhebliche Kapazitätsausweitung, sondern einen neuen Technologiesprung: Mit der modernen Anlage können rund 80 Prozent der wichtigsten Gerätebatterien wie Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Batterien aufbereitet und verwertet werden.

Redux verfolgt die „Vision Zero Waste“, der entsprechend aus einer alten Batterie wieder eine neue werden soll. Mit anderen Worten: Die Batterie wird dann vollständig verwertet und im Kreislauf geführt. „Dieses Ziel vor Augen investieren wir laufend, um die Verwertungsquoten kontinuierlich zu verbessern. Wir arbeiten intensiv mit Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industriepartnern zusammen“, erklärt Geschäftsführer Martin Reichstein.

Hochspezialisierte Prozesse

Die Batterien unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und erfordern dementsprechend unterschiedliche Aufbereitungs- und Verwertungswege. Der erste Schritt ist die richtige Sortierung. Sie erfolgt überwiegend manuell. Bei dieser personalintensiven Arbeit ist besondere Expertise gefragt. Die vergleichsweise neuen Lithium-Ionen-Batterien brauchen Spezialanlagen für die Aufbereitung und Verwertung. Darum verfügt Redux über zwei spezialisierte Standorte.

„Der Standort in Offenbach hat für Redux eine große Bedeutung. Wir sortieren hier sämtliche Arten von Batterien (gemischte Haushaltsbatterien), also von der Lithium-Ionen-Batterie bis zur Alkali-Mangan-Batterie. Zudem verwerten wir Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Batterien sowie Nickel-Metall-Hydrid-Batterien“, sagt Reichstein und nennt weitere Zahlen: „Insgesamt verarbeiten wir hier rund 20.000 Tonnen Batterien pro Jahr. Dank Spezialanlagen erzielen wir in Offenbach ein Durchlaufvolumen von 120.000 Batterien pro Stunde. Die Sortenreinheit liegt bei rund 98 Prozent. Bei den Alkali-Mangan-Batterien erreichen wir eine Verwertungsquote von rund 90 Prozent. Das bedeutet, dass 90 Prozent der Wertstoffe aus der Batterie rückgewonnen werden. Das ist top!“ 66 Fachkräfte gehören zum Redux-Team in Offenbach. Nicht zuletzt in ihrem Sinne lege das Unternehmen ein großes Augenmerk auf Sicherheit und Zufriedenheit im Job.

Bei der Verwertung von Alkali-Mangan-Batterien entstehen Zink, Mangan und Eisen. Alle gewonnenen Materialien können in der weiterverarbeitenden Industrie eingesetzt werden. Das separierte Eisen wird in der Stahlindustrie als Rohstoff zugeführt. Das Zink wird direkt in der zinkverarbeitenden Industrie eingesetzt.

2018 wurde in Bremerhaven ein zweiter Standort eröffnet. Dort werden sämtliche Arten von Lithium-Ionen-Batterien, von kleinen Knopfzellen bis hin zu großen Transaktionsbatterien aus der E-Mobilität verwertet. Die Anlage wurde von Redux und teilweise in Kooperation mit der Konzernmutter Saubermacher AG entwickelt. Bei Metallen werden Verwertungsquoten von über 95 Prozent erreicht, so dass der Stoffkreislauf auch in Bremerhaven Schritt für Schritt geschlossen werden kann.

Werden Nickel-Metall-Hydrid-Batterien verwertet, entsteht Nickelpulver, das dank seines hohen Nickelgehalts in der Edelstahlindustrie verwendet wird. Außerdem wird Eisen zurückgewonnen, das in der Stahlindustrie gefragt ist.
Batterien nie in den Restmüll!

„Leider landen nach wie vor viel zu viele Batterien einfach im Hausmüll. Batterien müssen dem ordnungsgemäßen Recycling zugeführt werden“, appelliert der Redux-Geschäftsführer. „Nur so können wichtige Rohstoffe gewonnen und in der Industrie unter anderem zur Herstellung neuer Batterien eingesetzt werden.“

www.redux-recycling.com

Autorin

Birgit Arens
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arens@offenbach.ihk.de