Unterschiedliche Perspektiven ermöglichen kreative Lösungen

Wirtschaft und Politik bringen Offenbach gemeinsam voran

Vor fünf Jahren erarbeiteten die Mitglieder des Vereins Offenbach offensiv und die Stadt Offenbach den „Masterplan 2030“ und beschlossen zehn Schlüsselprojekte. Die Zusammenarbeit bewährt sich bei der Umsetzung.

Die Offenbacher Innenstadt verändert sich. Im Rahmen des „Zukunftskonzepts Innenstadt“, das Teil des Masterplans ist, wird der Rathaus-Pavillon umgestaltet und bald so genutzt, dass er den Stadthof aufwertet und belebt. / Foto: Riemenschneider + und bb22 architekten+stadtplaner

Eine der wichtigsten Zuständigkeiten einer Stadt ist die Steuerung der Flächenentwicklung. Der Masterplan gibt seit dem Jahr 2015 für Offenbach die Richtung vor, wo Wohnen und wo Gewerbe Platz haben sollen. Der Prozess zur Erarbeitung hat ein Jahr in Anspruch genommen – das ist für ein solches Vorhaben schnell. Die Beteiligung der Bevölkerung und auch der Unternehmen hat eine wichtige Rolle gespielt. Die Besonderheit am Masterplan ist die Kooperation der Stadt mit dem Verein Offenbach offensiv sowie die gemeinsame Finanzierung und Begleitung des Projekts. In dieser Form bis dahin wohl einmalig in Deutschland, hat eine Lenkungsgruppe, besetzt mit Vertretern von Stadt und Verein, den Prozess gesteuert.

Die enge Zusammenarbeit setzte sich beim Erstellen eines Zukunftskonzepts für die Offenbacher Stadtmitte fort. Sein Ziel ist, eine lebendige und attraktive Innenstadt zu erhalten – trotz des Strukturwandels im Handel. Die Umsetzung beider Konzepte wird von einem Masterplanbeirat begleitet, in den die Stadt und der Verein jeweils acht Mitglieder entsenden.

Aktuell werden einige positive Nachrichten vermeldet: Die Unternehmen Samson und Biospring siedeln sich auf dem Innovationscampus an, der Marktplatzumbau geht voran, und in der ehemaligen BB-Bank am Stadthof präsentieren sich lokale Labels in einer Pop-up-Location. Offenbachs Image ist im Wandel. Die Stadt wird nun häufig als „cool und kantig“ beschrieben. Der Standort ist wieder interessant geworden und auf der Landkarte potenzieller Investoren präsent.

Die Stadt sieht sich aber auch vielfältigen Herausforderungen gegenüber: Die Verbindungsstraße zur Anbindung des Innovationscampus muss schnell gebaut werden. Die Pandemie hat Spuren in der Innenstadt hinterlassen. Offenbach benötigt weiterhin ausreichend Wohnraum für die wachsende Bevölkerung. Ein Check-up des Masterplans soll evaluieren, wo noch offene Punkte sind und welche Ergebnisse schon verzeichnet werden können. Auch dieses Projekt wird wieder gemeinschaftlich von Stadt und Wirtschaft vorangetrieben, um Offenbach positiv zu entwickeln.

Mit dem Offenbach offensiv e. V. bringen wir uns aktiv im Masterplanbeirat ein und tauschen uns dort mit der Politik und den Expertinnen und Experten aus der Verwaltung aus. So können wir die Sicht der Unternehmerschaft darlegen und diskutieren, wie wir den Standort gemeinsam voranbringen können.
Franziska Hoefer, Inhaberin der Apotheke zum Löwen und Vorsitzende des Vereins Offenbach offensiv

Die Kooperation von Stadt und Verein beim Entwickeln von Masterplan und Zukunftskonzept hat gezeigt: Zusammen können wir etwas bewegen! Ich schätze den Dialog und die offenen, konstruktiven Diskussionen im Masterplanbeirat, der die Umsetzung der beiden Konzepte begleitet. Uns eint das Ziel, Offenbach zukunftsfest aufzustellen.
Dr. Felix Schwenke, Oberbürgermeister der Stadt Offenbach am Main

Ich bin seit Beginn Mitglied der Lenkungsgruppe zur Bearbeitung des Masterplans und empfinde die Zusammenarbeit als vertrauensvoll und zielorientiert. Manche verwaltungsinternen Abläufe brauchen aus guten Gründen Zeit. Durch die Zusammenarbeit in einem Projekt wächst das Verständnis füreinander. Zudem birgt sie Potenzial für kreative Lösungen, denn hier treffen unterschiedliche Perspektiven aufeinander und neue Ideen können entstehen.
Marion Rüber-Stein, Referatskoordinatorin Stadtentwicklung beim Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement

www.offenbach-offensiv.de

Autorin

Laura Becker
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