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IHK fragt vor der Offenbacher OB-Wahl

Wer hat die besten Ideen für Offenbach?

Andreas Bruszynski, Gizem Erinç-Çiftçi, Dr. Annette Schaper-Herget und Dr. Felix Schwenke haben eins gemeinsam: Sie wollen am 17. September 2023 gewählt werden und zukünftig Offenbachs Stadtoberhaupt sein. Die IHK ­Offenbach am Main wollte wissen, wie sie zu drei Schlüsselthemen der Stadtentwicklung stehen.

Frage 1:

Welche Rolle spielt für Sie der Masterplan Stadtentwicklung 2030 bei der Entwicklung der Stadt?

Frage 2:

Welche Perspektive sehen Sie für das Quartier Kaiserlei in den nächsten fünf bis zehn Jahren?

Frage 3:

Welche Bedeutung hat für Sie die Innenstadt und welche drei Maßnahmen würden Sie prioritär umsetzen?

Andreas Bruszynski, CDU

  1. Der Masterplan ist wichtig für eine zielgerichtete Stadtentwicklung. Aber er muss evaluiert werden, denn Offenbach hat sich anders entwickelt als erwartet. Es muss mehr um Qualität gehen.
  2. Der Kaiserlei ist ein lebendiges Quartier mit viel Potenzial. Durch den Kreiselumbau sind mehr Flächen verfügbar, die klug geplant werden müssen. Eine gute Verkehrsplanung und eine zeitnahe positive Lösung für die ehemaligen KWU-Türme sind grundlegend.
  3. Die Innenstadt muss Bedeutung zurückgewinnen. Der Einzelhandel ist nach wie vor wichtig. Wir brauchen ein zentrales Leerstandsmanagement, damit frei werdende Einzelhandelsflächen schnell und hochwertig weitervermietet werden. Das Zukunftskonzept Innenstadt muss schneller umgesetzt werden, aber nicht prioritär mit der teuersten, langwierigsten Maßnahme. Sicherheit und Sauberkeit haben für die Aufenthaltsqualität Vorrang.

Gizem Erinç-Çiftçi, Die LINKE

  1. Der Masterplan ist in weiten Teilen überholt. Zum Beispiel übersteigt die Bevölkerungszahl schon jetzt die Pläne für 2030. Der Plan muss evaluiert und die nötige Infrastruktur (Straßen, Schulen, Wohnungen) geschaffen werden.
  2. Der Kaiserlei hat großes Potenzial. Wir müssen jetzt verhindern, dass der Stillstand der Sanierung der KWU-Türme ansteckend wirkt.
  3. Das Konzept der Innenstadt muss sich wandeln: Reine Einkaufsmeilen wird es in Zukunft nicht mehr geben. Der Stadtkern muss ein Ort der Kommunikation und des Zusammenkommens sein.
    – Umzug der Stadtbibliothek in die Frankfurter Straße
    – Anbindung Oberrad über Tramlinie
    – Mehr Sitzgelegenheiten und mehr Grün

Dr. Annette Schaper-Herget, Offenbach für alle e. V. (Ofa e. V.)

  1. Viele schöne Projekte müssen umgesetzt werden. Wichtig: Digitalisierung, Entbürokratisierung, ÖPNV, Förderung der Außenstadtteile, kein weiteres Einwohnerwachstum.
  2. Die Adler-Baustellen müssten günstig erworben und ent­wickelt werden, sobald der Investor insolvent ist. Hierfür seriöse Investoren suchen!
  3. Die Innenstadt funktioniert nur mit der Verzahnung mit der angrenzenden schöneren Umgebung und mit einem priori­sierten Ausbau des ÖPNV.
    Drei Maßnahmen: Begrünung, Entsiegelung, flächendeckendes offenes WLAN.

Dr. Felix Schwenke, SPD

Foto: Georg Foto Offenbach

  1. Er ist Grundlage für zwei Fragen: 1. Auf welche Flächen kommt Wohnen und auf welche Gewerbe? 2. Welche Art von Gewerbe kommt auf welche Fläche?
  2. In fünf Jahren soll, in zehn Jahren muss das Kaiserlei einen noch größeren Beitrag als heute für den Standort leisten.
  3. Wichtigstes Projekt ist die „Station Mitte“: eine moderne Bibliothek mit viel mehr Plätzen zum Lesen und Lernen samt Glasfaser. Dann das „Grüne Band“: Schatten, Grün und Ruhezonen. Zudem: dauerhaft Fußstreifen von Stadt- und Landespolizei.