IHK-Konjunkturklimaindex steigt leicht
Unternehmen in der Region Offenbach atmen vorsichtig auf
Die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Offenbach am Main zeigt, dass sich die Stimmung der regionalen Wirtschaft leicht aufhellt. Der IHK-Konjunkturklimaindex steigt zum zweiten Mal in Folge und erreicht 103,4 Punkte. Damit entspannt sich die konjunkturelle Situation nach dem Einbruch im Herbst 2022 langsam. Trotzdem liegt die Bewertung unter dem langjährigen Durchschnitt.
Ähnlich wie Anfang des Jahres schätzen 27 Prozent der Befragten ihre jetzige Geschäftslage als „gut“ ein, 17 Prozent bezeichnen sie als „schlecht“. Verbessert haben sich die Einschätzungen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung. 21 Prozent der Befragungsteilnehmer rechnen mit einem Aufwärtstrend. Allerdings sind 24 Prozent nach wie vor pessimistisch. Der Saldo ist weiter negativ.
Der Blick auf wichtige Indikatoren zeigt:
Die Investitionsbereitschaft bleibt schwach. Es sind weniger zusätzliche Einstellungen geplant. Die Exporterwartungen liegen etwas höher.
Im verarbeitenden Gewerbe und im Großhandel verbessern sich die Erwartungen auf ein Niveau, das weiter niedrig ist. Der Einzelhandel geht von schwachen Umsatzzahlen aus. Die Dienstleistungsunternehmen sind weitestgehend positiv gestimmt.
Fünf Stellschrauben für die Politik
Auch wenn die Region von einer großen Krise verschont wurde, kann von Optimismus keine Rede sein. Ein hoher Kostendruck und ungünstige Finanzierungsbedingungen hemmen die Entwicklung der Wirtschaft. Von der Landesregierung, die im Herbst gewählt wird, erwarten die Unternehmen, dass sie eine sichere und bezahlbare Energieversorgung garantiert. Fast genauso wichtig sind ihnen Reformen im Bildungswesen und die Digitalisierung der Berufsschulen. 94 Prozent der Teilnehmenden erachten die Energieversorgung als wichtig bis sehr wichtig. Eine sichere Energieversorgung heißt neben dem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien auch die Ertüchtigung von Leitungsnetzen, den Aufbau von Speicherkapazitäten und die Grundlastsicherung.
IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner erklärt: „Die ökologische Transformation lässt sich nicht erzwingen. Es funktioniert nicht, den Unternehmen vorzuschreiben, wo und wie sie investieren sollen. Dafür ist die Komplexität zu groß und keine Kosteneffizienz gewährleistet. Wir brauchen ein Marktdesign, das auf Preismechanismen setzt und die tatsächlichen Kosten – auch die ökologischen – einbezieht. Politisches Mikromanagement erdrückt die Unternehmen und schränkt ihren Innovationsspielraum ein. Die Wirtschaftspolitik muss sich auf fünf Stellschrauben fokussieren: Abgaben und Steuern reduzieren, Bürokratiebelastung abbauen, eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung gewährleisten, gute Bildung anbieten, eine moderne, leistungsstarke Infrastruktur bereitstellen.“
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