Birgit Arens hat bei
GFS
reingeschaut
Sonnen-, Regen-, Wärme- oder Sichtschutz genau dort, wo er gebraucht wird – dafür hat das Team der GFS GmbH Lösungen entwickelt: Sonnensegel, die für das jeweilige Objekt maßgeschneidert werden – sei es ein Balkon, eine Dachterrasse oder der Außenbereich eines Restaurants.
V. l. n. r.: Jannik Schnorrbusch, Sebastian Sahm und Günter Friedrich haben 2022 die GFS GmbH gegründet.
Foto: Arens/IHK
An einem heißen Sommertag versuchte der Rodgauer Unternehmer Günter Friedrich einen großen Sonnenschirm zu öffnen. „Ich war an der Schulter verletzt. Und er ging einfach nicht auf. Also habe ich mich auf die Suche nach einem unkomplizierten und gleichzeitig großflächigen Beschattungssystem gemacht. Aber die bestehenden Möglichkeiten haben mir nicht zugesagt“, berichtet er. Friedrich ist Maschinenbauer und als Hersteller von Bügelmaschinen kennt er sich mit Textilien aus. Er begann zu entwickeln und gründete 2022 mit zwei Partnern die Günter Friedrich Sonnensegel (GFS) GmbH.
Die beiden Experten, die er ins Boot holte, sind Jannik Schnorrbusch, der nach seiner Ausbildung zum Mechatroniker bei einem Hersteller für Textilmaschinen Kunststofftechnik studiert hat, und Sebastian Sahm, der Mechatronik studiert, ein Aufbaustudium zum Wirtschaftsingenieur absolviert und anschließend in verschiedenen Unternehmen als strategischer Einkäufer und Einkaufsleiter gearbeitet hat.
Produkt aus der Region
GFS fertigt in Rodgau-Jügesheim sowohl starre als auch aufrollbare, elektrisch betriebene Sonnensegel. Während starre Segel zum Beispiel an Badeseen oder auf Spielplätzen zum Einsatz kommen, eignen sich die aufrollbaren sehr gut für die private Nutzung oder für die Außengastronomie. „Die Segel werden aus Acrylstoffen hergestellt, gewebt aus durchgefärbten Garnen. GFS bezieht die Stoffe aus Österreich“, berichtet Sahm und erklärt weiter: „UV- und Infrarot-Strahlung, also Wärmestrahlung, halten sie je nach Stoffqualität und Farbe bis zu 99,9 Prozent ab. Einige sind wasserdicht und widerstehen auch starkem Regen.“ Die Segel sind in Trapez-, Dreieck- oder Doppel-Dreieck-Form erhältlich und können miteinander kombiniert werden. „Unsere Segel sind in der Breite und im Auszug zwischen drei und neun Metern wählbar. Damit schafft das Doppel-Dreieck-Segel eine maximale Spannweite von 18 Metern und kann eine Fläche von ungefähr 100 Quadratmetern beschatten“, rechnet Friedrich vor.
Interessante Alleinstellungsmerkmale
Zur Befestigung werden je nach den Gegebenheiten Pfosten oder Halterungen aus Edelstahl verwendet. Eine Seiltrommel aus Aluminium zieht das Sonnensegel von einer stabilen Doppel-Nutenwelle ab und hält es dynamisch. Dadurch kann es bei Wind nachgeben und sich wieder in die Ursprungsposition zurückbewegen. Die Steuerung funktioniert über einen Sensor oder per Fernbedienung. „Wir sind der einzige Hersteller, der mit nur einem schlanken Seil auskommt und ein rein mechanisches Triebfedersystem einsetzt. Montiert wird hier. Die einzelnen Komponenten kaufen wir weitgehend von Zulieferern aus der Nachbarschaft. Auch die Schweißarbeiten werden im Rodgau erledigt“, sagt Schnorrbusch.
Markise und Schirm waren gestern
Die GFS-Sonnensegel kommen nicht von der Stange, sondern werden nach den Bedürfnissen der Kunden geschneidert. Deshalb beginnt das Prozedere mit einem Objektscan, bei dem die Maße genommen und die Entfernungen erfasst werden. Anschließend wird ein 3-D-Modell erstellt und mit dem Scan verschmolzen. Unterschiedliche Segelvarianten werden geplant, und mit Hilfe einer Spezialsoftware wird der Schattenverlauf simuliert.
Für Friedrich und sein Team liegen die Vorteile des eigenen Systems auf der Hand: Die Segel lassen sich so ausrichten, dass sie genau dort Schatten spenden, wo er benötigt wird. Sie hängen höher als Markisen, so dass sie Raum zum Wohlfühlen, Bewegungsfreiheit und Flexibilität schenken. Bei Sonnenschirmen sind die Möglichkeiten zum Aufstellen von Mobiliar eingeschränkt. Außerdem müssen Schirme im Winter eingelagert werden, während die Segel ganzjährig im Freien bleiben können. „Sie halten 20 bis 25 Jahre“, versichert Schnorrbusch.
Nun geht es darum, bekannter zu werden und Partner in ganz Deutschland zu finden, die GFS-Sonnensegel montieren. Friedrich freut sich über den erfolgreichen Start: „Wir haben jetzt schon 100 Installationen realisiert. Vor allem in Deutschland, aber auch in Luxemburg, Frankreich und am Gardasee. Innerhalb kurzer Zeit haben wir uns einen Namen in der Branche gemacht. Darauf sind wir stolz.“