Der Schlüssel zu Innovation und Kundennähe

Mit agilen Methoden schneller und besser arbeiten

In einer Welt, die sich rasant verändert, ist Anpassungsfähigkeit das A und O für den Erfolg. Aber wie bleiben wir anpassungsfähig, innovativ und vor allem kundennah? Die IHK Offenbach am Main hat ­darauf eine klare Antwort gefunden: Sie setzt konsequent auf die Anwendung agiler Methoden.

Das IHK-Design-Sprint-Team: (v. l.) René Wörfel, Thomas Süsser, Frank Achenbach, Markus Lippold, Andrea Zbiral-Müller, Heike Klepzig. Im Bild fehlen Hannah von Guionneau und Sabrina Herrmann.

Foto: Herrmann/IHK

Die IHK Offenbach am Main hat sich das Ziel gesetzt, das Bewusstsein für agiles Arbeiten fest in ihrer Organisation zu verankern. Dazu setzt sie auf Design Sprints. Die Expertinnen und Experten des IHK-Design-Sprint-Teams, einer Art Inhouse-Consulting, moderieren intensive, vier Tage dauernde Workshops, die vom Problem über die Ideenfindung bis zum Prototyp führen.

Bei einem Design Sprint kommt eine Vielzahl von Tools und Techniken zum Einsatz: Brainstorming, User Stories, Personas, Prototyping, Eisenhower-Matrix, Aufwand-Nutzen-Methode, Planning Poker und viele weitere Tools hat jeder Design-Sprint-Moderator in seinem Methodenkoffer. Was den Design Sprint außerdem kennzeichnet, ist das sogenannte Timeboxing: Jede Methode wird innerhalb einer festgelegten Zeit durchlaufen. Das garantiert nicht nur, dass sich die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer konzentriert auf die Problemstellung fokussieren, sondern zugleich steigert der Zeitdruck die Kreativität und die Effizienz. Die verschiedenen Tools und Techniken ermöglichen es, das Problem von allen Seiten zu beleuchten und Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen.

Aufbruch zu neuen Lösungen

Mittels Design Sprint hat das IHK-Team Bildungsberatung ein entscheidendes Problem in Angriff genommen: die rückläufige Ausstellerzahl bei der IHK-Bildungsmesse. Durch klare Fokussierung und intensive Arbeit entstanden innerhalb von drei Tagen neue Ideen, die über das Messeformat hinausgehen. Das Team entwickelte eine Persona und User Stories, um sich bestmöglich in die Zielgruppe hineinzuversetzen. „Unsere erarbeitete Persona verhilft uns zu einem gemeinsamen Verständnis für die Zielgruppe. Auch über den Design Sprint hinaus steht sie stets im Mittelpunkt unserer fortlaufenden Arbeit und erleichtert es uns, weitere Entscheidungen zu treffen“, sagt Jana Maria Kühnl, IHK-Teamleiterin Bildungsberatung.

Agile IHK-Transformation

Das IHK-Design-Sprint-Team unterstützt die agile Transformation in der IHK Offenbach am Main. Zu ihm gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  unterschiedlichster Fachrichtungen. Es spiegelt die Diversität und Interdisziplinarität der IHK Offenbach am Main wider. Diese Vielfalt an Perspektiven und Kompetenzen ist der größte Vorteil, wenn es darum geht, kreative und kundenzentrierte Lösungen zu entwickeln. „Wir müssen den Wandel begleiten und das schaffen wir über das Erlernen eines Perspektivwechsels. Um in einer so schnelllebigen Arbeitswelt bestmöglich zu kooperieren, stellt agiles Arbeiten ein gleichlaufendes Verständnis her“, erklärt Andrea Zbiral-Müller, Mitglied des IHK-Design-Sprint-Teams.

Für neue Teammitglieder bietet die IHK Coachings und Schulungen an, um sie mit den Grundlagen agiler Arbeitsmethoden vertraut zu machen. Darüber hinaus sind die Kolleginnen und Kollegen eingeladen, an Design Sprints teilzunehmen und dabei zu erleben, wie Ideen entstehen. Impulse und Erfolgsgeschichten werden in der internen Kommunikation regelmäßig geteilt. Dies fördert nicht nur das Verständnis und die Begeisterung für agile Methoden, sondern inspiriert auch zu eigener Initiative und Innovation.

Mit der IHK Offenbach am Main in die agile Zukunft

Die Einführung agiler Methoden wie beispielsweise des Design Sprints hat das IHK-Team gelehrt, schneller, flexibler und kundenorientierter zu handeln. Aber es steht erst am Anfang. Das Ziel ist es, diese Prinzipien nicht nur intern zu leben, sondern auch die Mitgliedsunternehmen auf den Weg zu mehr Agilität zu führen.

Agile Tools und Techniken

Brainstorming: Eine Gruppe von Menschen sammelt Ideen zu einem Thema und hält alle fest, ohne sie zu bewerten. Ziel ist es, kreative Lösungen zu finden.

User Stories: Kurze Beschreibungen von Funktionen oder Aufgaben aus Anwender-Perspektive helfen, die Bedürfnisse der Anwender zu verstehen und die Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen zu steuern.

Personas: fiktive Charaktere, die typische Benutzergruppen repräsentieren. Sie basieren auf demografischen Daten, Verhaltensweisen und Zielen und ermöglichen ein besseres Verständnis für die Zielgruppe.

Prototyping: Einfache Modelle oder Prototypen eines Produkts oder einer Dienstleistung werden erstellt, um Ideen zu visualisieren, zu testen und zu verbessern, bevor das endgültige Produkt entwickelt wird.

Eisenhower-Matrix: ein Werkzeug zur Priorisierung von Aufgaben, das in vier Quadranten unterteilt ist: wichtig und dringend – wichtig, aber nicht dringend – dringend, aber nicht wichtig – weder wichtig noch dringend. Es hilft, sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben zu konzentrieren.

Planning Poker: eine Technik aus der agilen Softwareentwicklung, um den Aufwand einzelner Aufgaben einzuschätzen. Karten mit Zahlen dienen den Teammitgliedern, um ihre Schätzungen abzugeben. Anschließend diskutieren sie bis zur Einigung.

Aufwand-Nutzen-Methode: eine Methode zur Bewertung von Projekten oder Entscheidungen, um den Aufwand, der für die Umsetzung erforderlich ist, mit dem Nutzen, den das Projekt oder die Entscheidung bringen wird, zu vergleichen.

Mehr zum Thema

Möchten Sie erfahren, wie Sie agile Methoden in Ihrem Unternehmen implementieren können? Sind Sie neugierig, wie ein Design Sprint in der Praxis verläuft? Nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft – innovativ, agil und erfolgreich.

Kontakt

Sabrina Herrmann
Telefon 069 8207-353
herrmann@offenbach.ihk.de
www.offenbach.ihk.de/innovation-umwelt