Ausbilden sichert die Unternehmenszukunft
Jetzt Ausbildungsbetrieb werden
Menschen zu Fachkräften auszubilden ist eine wichtige, verantwortungsvolle gesellschaftliche Aufgabe. Es ist aber vor allem auch eine hervorragende Möglichkeit, um qualifizierten Unternehmensnachwuchs zu entwickeln. Ausbilden ist eine gute Investition in die Zukunft, denn Ausbildungsbetriebe sind angesehen und gelten als attraktive Arbeitgeber.
Im August 2024 sind in Hessen 18.600 IHK-Auszubildende ins neue Ausbildungsjahr gestartet. Sie lernen vom Automobilkaufmann bis zum Zerspanungsmechaniker in über 150 Berufen, die bei rund 12.500 IHK-Unternehmen ausgebildet werden.
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Gerade in Zeiten fehlender Fachkräfte bietet es sich an, junge Menschen ins Team aufzunehmen und von Grund auf an die praktischen Aufgaben im Unternehmen heranzuführen. Die Berufsschule vermittelt ihnen währenddessen das theoretische Wissen, das für ihren Ausbildungsberuf benötigt wird. Diese duale Ausbildung bewährt sich seit Jahrzehnten als echtes deutsches Erfolgsmodell und gilt in anderen Ländern als Vorbild.
Natürlich müssen Auszubildende betreut werden. Aber sie arbeiten auch von Anfang an mit, steuern frische Ideen und Herangehensweisen bei. Die meisten Ausbildungsabsolventen fühlen sich ihrem Betrieb verbunden. Sie lassen sich gerne in ein Arbeitsverhältnis übernehmen, und ihr gesammeltes Wissen bleibt im Unternehmen. Für den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin bedeutet das, dass sie seltener auf dem Arbeitsmarkt nach neuen Fachkräften suchen müssen, was aufwändig und schließlich mit einem höheren Fehlbesetzungsrisiko verbunden ist.
Wann ist ein Betrieb geeignet?
Die Bildungsberater der IHK Offenbach am Main sind die richtigen Ansprechpartner in allen Fragen der Erstausbildung. Sie geben Auskunft und entscheiden, welcher Ausbildungsberuf in Frage kommt und ob ein Betrieb alle Voraussetzungen erfüllt.
Um Ausbildungsbetrieb zu werden, müssen Unternehmen betrieblich geeignet sein. Das bedeutet, der Betrieb muss nach Art und Größe in der Lage sein, die Inhalte des Ausbildungsrahmenplans zu vermitteln. Der Ausbildungsrahmenplan ist Teil des Berufsbilds und wird dem Betrieb mit der Verordnung und den Ausbildungsunterlagen vom Bildungsberater genau erklärt.
Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Zahl der Auszubildenden in einem angemessenen Verhältnis zur Teamgröße steht. Als Faustregel gilt: Auf einen Auszubildenden kommen zwei Fachkräfte, die selbst fachlich die Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringen, die in der Ausbildung vermittelt werden sollen.
Wer darf ausbilden?
Im Betrieb muss ein verantwortlicher Ausbilder bestimmt werden, der für die Ausbildung persönlich, fachlich und arbeitspädagogisch geeignet ist. Was das im Einzelnen bedeutet, muss erklärt werden.
Zum einen sollten Ausbilder didaktische Fähigkeiten haben, also gut Wissen vermitteln können. Zum anderen sind Geduld, Einfühlungsvermögen und Kommunikationstalent wichtig, um mit den jungen Menschen zusammenzuarbeiten und sie weiterzuentwickeln. Ausdrücklich nicht geeignet ist, wer Kinder und Jugendliche nicht beschäftigen darf oder wer wiederholt oder schwer gegen das Berufsbildungsgesetz oder andere bildungsrechtliche Vorschriften verstoßen hat.
Fachlich geeignet ist, wer eine Abschlussprüfung in einer dem Ausbildungsberuf entsprechenden Fachrichtung bestanden hat und eine angemessene Zeitlang praktisch tätig war. Auch vergleichbare schulische Prüfungen oder Hochschulabschlüsse werden akzeptiert. Wichtig ist, dass der Ausbilder über eine persönliche und berufliche Reife verfügt. Manche Ausbildungsinhalte dürfen auch „Ausbildungshelfer“ vermitteln. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllen zwar nicht alle Erfordernisse der fachlichen Eignung, haben aber genug berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, um den Auszubildenden einzelne Ausbildungsinhalte nahezubringen.
Die arbeitspädagogische Eignung schließlich wird durch die Prüfung nach der Ausbildereignungs-Verordnung nachgewiesen. Hier geht es um die Kompetenz zum selbstständigen Planen, Durchführen und Kontrollieren der Berufsausbildung. Das beginnt beim Einstellungsverfahren und reicht über verschiedene Unterweisungsmethoden und Lernkontrollen bis hin zur Beurteilung und zur Formulierung von Zeugnissen. Die IHK Offenbach am Main bietet Vorbereitungsseminare auf den „Ausbilderschein“ an und nimmt die Prüfung ab.
Der nächste Schritt
Unternehmen, die ausbilden wollen, die genannten Voraus-
setzungen schon erfüllen oder dies anstreben, setzen sich am besten gleich mit den Bildungsberatern der IHK Offenbach am Main in Verbindung. Die Experten beantworten offene Fragen, helfen beim Ausfertigen der Ausbildungsverträge und begleiten Unternehmen und Auszubildende während der Ausbildung als Ansprechpartner.
Kontakt
Alexander Krebs
069 8207-331
krebs@offenbach.ihk.de
www.offenbach.ihk.de/ausbildung/
www.stark-fuer-ausbildung.de
Drei Fragen…
… an Nils Köther, Geschäftsführer der COLUMNA GmbH Hausverwaltung in Hainburg.
1. Seit wann und in welchem Beruf bilden Sie aus?
Im Unternehmen wurde schon früher ausgebildet. Für mich ist es jetzt das erste Mal. Wir bilden im Beruf Immobilienkauffrau beziehungsweise -kaufmann aus.
2. Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Prozess „Ausbildungsbetrieb werden“ gemacht?
Der Prozess war einfach und zügig. Im Team war die fachliche Eignung schon gegeben. Bernd Wiegand, der für uns zuständige Bildungsberater der IHK Offenbach am Main, hat uns bei dem Prozess unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Die Onlineregistrierung war selbsterklärend und schnell erledigt. Nachfragen von meiner Seite wurden schnell und unkompliziert beantwortet.
3. Welche Bedeutung hat das Thema Ausbildung für Ihr Unternehmen?
Auszubildende sind eine Bereicherung für mein Unternehmen. Wenn wir ausbilden, gewinnen wir Fachkräfte, die unser Unternehmen von Grund auf kennen, die wir fördern und ihren gewählten Schwerpunkten entsprechend entwickeln können. Ich benötige keine Azubis zum Kaffeeholen oder Kopieren. Unsere Auszubildenden sind unser Personal von morgen.