Eine gute Grundlage für die Interessenvertretung
IHK-Standortumfrage 2023 für die Region Offenbach
Vom 1. bis 30. November 2023 hat das Team Standortentwicklung der IHK Offenbach am Main Unternehmen zu allen relevanten Themen rund um den Standort Region Offenbach befragt. IHK-Geschäftsführer Frank Achenbach hat die Ergebnisse in allen 14 Kommunen vorgestellt und gibt Antwort auf zentrale Fragen.
Grafiken: Kim Angie Cicuttin
Wen haben Sie befragt und wer hat geantwortet?
In unserem IHK-Bezirk, der Stadt und Kreis Offenbach umfasst, gibt es rund 35.000 Unternehmen. Davon sind etwa 12.000 Unternehmen im Handelsregister eingetragen und 21.000 sind Kleingewerbetreibende. Wir haben alle Unternehmen per Brief angeschrieben, die im Handelsregister eingetragen sind, da dies tendenziell größere Unternehmen sind. Zusätzlich haben wir aber noch viele weitere Kleingewerbetreibende per E-Mail angeschrieben oder über unsere Webseite, in unseren Newslettern und in unserem IHK-Magazin zur Teilnahme aufgerufen.
Es haben sich insgesamt 1.408 Unternehmen an der Umfrage beteiligt. Die meisten aus der Stadt Offenbach (26 Prozent), Dreieich und Langen (je zehn Prozent). Die Branchenschwerpunkte sind bunt gemischt. Mit etwa 70 Prozent beteiligten sich Unternehmen mit bis zu neun Beschäftigten. Allerdings haben auch 100 Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten die Fragen beantwortet.
Verteilung der Antworten nach Branchenschwerpunkt
Warum führen Sie die Standortumfrage regelmäßig durch?
Unsere Aufgabe ist es, die Interessen der Unternehmen aus Stadt und Kreis Offenbach gegenüber Politik und Verwaltung zu vertreten. Dafür sprechen wir kontinuierlich mit politischen Fraktionen, Bundes- und Landtagsabgeordneten, Bürgermeistern, Verwaltungen und vielen weiteren Personen.
Die Standortumfrage bietet eine gute Grundlage hierzu. Wir haben schwarz auf weiß, was als besonders wichtig erachtet wird am Unternehmensstandort. Dies ist bereits die fünfte Standortumfrage seit 2014. Somit können wir Trends und Veränderungen ableiten und das auch auf kommunaler Ebene. Mit was sind die Unternehmen zufrieden, mit was unzufrieden? Wo gibt es Fehlentwicklungen, wo besteht Handlungsbedarf? Viele teilen konstruktive Kritik mit, geben uns so Aufgaben und Priorisierung für unsere künftige Arbeit, damit wir die Unternehmen bestmöglich unterstützen können.
Was sind drei zentrale Ergebnisse?
Die Region Offenbach erhält insgesamt die Note 2,8. Das bedeutet, eine Grundzufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort liegt auf jeden Fall vor. Allerdings haben sich die Zufriedenheitswerte für viele Kriterien im Zeitverlauf verschlechtert. Das zeigt, dass an vielen Stellen gearbeitet werden muss, um die Standortbedingungen zu verbessern.
Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist das wichtigste Thema für die Unternehmen. Gleichzeitig ist die Zufriedenheit diesbezüglich deutlich zurückgegangen (Note 4,2). Hier müssen die Anstrengungen künftig noch mal verstärkt und es muss an ganz vielen verschiedenen Stellschrauben angesetzt werden.
30 Prozent der befragten Unternehmen nutzen derzeit Glasfaser. Weitere 24 Prozent planen einen Anschluss ans Glasfasernetz. In den Kommunen finden wir sehr unterschiedliche Situationen vor. Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist heutzutage ein Muss für einen starken Wirtschaftsstandort. Hier muss sich viel bewegen, damit wir wettbewerbsfähig bleiben.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Wir veröffentlichen die Ergebnisse auf unserer IHK-Internetseite. Außerdem haben wir bereits Gespräche mit den Bürgermeistern aus allen 14 Kommunen und mit dem Landrat geführt. Hier haben wir über Ergebnisse, Veränderungsbedarf und mögliche Aktivitäten auf kommunaler Ebene diskutiert.
Die Standortumfrage werden wir auch als Grundlage für weitere Politikgespräche nutzen, und um eine Priorisierung für unsere künftige Arbeit abzuleiten.
Die Fragen stellte Judith Müller, IHK Offenbach am Main.
Alle Ergebnisse der IHK-Standortumfrage unter:
Foto: IHK
Frank Achenbach und sein IHK-Team Standortentwicklung haben schon fünf Standortumfragen durchgeführt und dabei wichtige Informationen für die IHK-Arbeit gewonnen.