Wie stationärer Einzelhandel heute gelingen kann

Erfolgreich dank „gelebter Ausrichtung“

Andreas Spriestersbach hat Sport Schweikard konsequent spezialisiert und kauft vorausschauend ein. Außerdem ist er vielfältig vernetzt. So hat er das Fachgeschäft gut durch die Pandemie gebracht und kann Lieferengpässe noch verkraften.

Andreas Spriestersbach (2. v. r.) und sein Team von Sport Schweikard verkaufen nicht einfach. Sie haben besonderes Know-how zu „ihren“ Sportarten, bieten eine gute Auswahl und nicht zuletzt gefragte Services. / Foto: Arens/IHK

Zufällige Laufkundschaft kommt wohl kaum zu Sport Schweikard. Zu versteckt liegt der geräumige Laden in einer Dietesheimer Wohnstraße. Aber Läufer, Tennisspieler, überhaupt Menschen, die sich gerne bewegen, sind hier absolut an der richtigen Adresse. Sie finden zum Beispiel unter 4.000 Paar Sportschuhen zum Joggen, Walken, Wandern, Fußballspielen und für viele Hallensportarten höchstwahrscheinlich ein passendes.

Vor allem was Tennis und Wintersport angeht, punktet das Schweikard-Team mit seiner Auswahl an Bekleidung, Schuhen, Equipment und weitreichenden Services.Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ziehen neue Saiten auf Schläger. Mannschaften, ganze Vereine und Verbandskader statten sie mit Outfits aus, die beflockt oder bestickt werden können. Zudem beliefert Sport Schweikard Verbände und Vereine mit den zugelassenen Wettkampfbällen. „Ich lebe diese Ausrichtung“, sagt der Geschäftsführer. Er spielt selbst Tennis, ist Mitglied in mehreren Vereinen und pflegt seine Kontakte zu den Verbänden. Tennis war in der Pandemie erlaubt, denn der Abstand zwischen den Spielern ist groß. Dass der Laden zeitweise schließen musste, störte wenig: „Click and collect ging immer und wir bieten einen Bringservice an“, erklärt Spriestersbach. Vor der aktuellen Saison hat er früh viele Bälle eingekauft. „Zeitweise war ich skeptisch, aber dann haben wir 40 Vereine aus Bayern und Hessen mit Turnierbällen versorgt.“ Andere Händler litten unter Lieferschwierigkeiten. Inzwischen erlebt er, dass Ware nicht zuverlässig kommt. „Liefertermine werden verschoben und Aufträge storniert“, berichtet er. Gleichzeitig sei allerdings zu beobachten, dass Hersteller Artikel, auf die er vergeblich wartet, in ihren eigenen Onlineshops anbieten.

Im Winter werden Schlittschuh-Kufen geschliffen, Skier und Snowboards ausgebessert und Bindungen eingestellt. Auch Leih-Ausrüstungen sind verfügbar. In einem Spezial-Backofen können Skischuhe so angepasst werden, dass auf der Piste nichts drückt oder kneift. Da zum Laden ein Paketdienst-Shop gehört, kann Ware innerhalb Deutschlands binnen 48 Stunden zugestellt werden.

Nach langjähriger Tätigkeit bei der Dresdner Bank in Frankfurt hat Spriestersbach das Fachgeschäft 2010 von Horst Schweikard übernommen. „Mühlheim ist reicher, als man glaubt“, schätzt er den Wirtschaftsstandort ein und wünscht sich einen entschiedeneren Auftritt der Stadt.

www.sport-schweikard.de