Entspannt einkaufen

Wer in Neu-Isenburg einkauft, findet ein großes Spektrum an Einzel- und Fachhandels­geschäften und kann gut beraten aus abwechslungsreichen Sortimenten auswählen.

Der Wochenmarkt bringt viel Leben in die Neu-Isenburger Innenstadt. 

Foto: IG City

Interessengemeinschaft City

Man bekommt in Neu-Isenburg so gut wie alles

Benaissa Budarham engagiert sich in der Interessengemeinschaft (IG) City, dem Neu-Isenburger Gewerbeverein, damit der Ortskern lebendig bleibt. Im April hat er den Vorsitz übernommen. Eigentlich ist er freier Finanz- und Versicherungsmakler. Sein Unternehmen +finanzbonus hat seinen Sitz in der Bahnhofstraße 21, genau dort, wo samstags der Markt stattfindet. Wer seine Dienste in Anspruch nimmt, vertraut auf seine Expertise und Erfahrung. Von einer stark frequentierten Innenstadt und von Laufkundschaft hängt sein unternehmerischer Erfolg nicht ab. „Ich lebe selbst mit meiner Familie in Neu-Isenburg und hätte gerne daran teil, dass wir eine positive Veränderung in der Innenstadt erreichen“, erklärt er, was ihn motiviert.

„Man bekommt in Neu-Isenburg so gut wie alles“, ist der IG-City-Vorsitzende überzeugt. Die Auswahl an Dienstleistern, Fachgeschäften und Handwerkern sei gut. So hat er zunächst in Angriff genommen, die Neu-Isenburger Geschäftswelt online besser sichtbar zu machen. „Ich habe die IG City ins Internet gebracht. Der Beitritt kann jetzt online beantragt werden. Außerdem bieten wir den Mitgliedsunternehmen für kleines Geld eine digitale Visitenkarte an, damit sie besser gefunden werden“, berichtet er. Ein Mitarbeiter wurde angestellt, der inzwischen Aktuelles zur Innenstadt und ihren Gewerbetreibenden auf Facebook und Instagram platziert. Daneben wurde für die reale Welt ein Messestand angeschafft, den IG-City-Mitglieder nutzen können, um ihre Angebote auf dem Wochenmarkt und bei anderen Veranstaltungen zu zeigen.

„Die Situation ist schwierig. Wir haben Einzelhändler verloren. Es gibt mehr Dienstleister. Das ist nicht nur in unserer Innenstadt so, sondern ein allgemeiner Trend“, sagt Benaissa Budarham. „Aber wenn wir die Entwicklung einfach so weiterlaufen lassen, verödet unsere Stadt. Und wenn die Kaufkraft sinkt, bekommen auch die Dienstleister Probleme.“

Es gab und gibt Ideen, um mehr Menschen ins Ortszentrum zu bringen. „Wir haben es mit einem ‚verlängerten Markt‘ versucht“, berichtet er. Die Besucherinnen und Besucher sollten nach Marktende in den Cafés und Gaststätten bleiben. Erfolgreich war die Initiative vor allem bei gutem Wetter. Nun ist eine Orts-App für Neu-Isenburg im Gespräch, ähnlich der Payback-App. „Wir probieren weiter Projekte aus und schauen, ob sie die Menschen ansprechen“, kündigt der IG-City-­Vorsitzende an.

https://isenburg-city.de

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Mehr als 100 Geschäfte, Restaurants, Freizeitangebote und gute Parkmöglichkeiten locken unterschiedlichste Zielgruppen in das Isenburg-Zentrum. 

Foto: Isenburg-Zentrum

Isenburg-Zentrum

Fortsetzung der Erfolgsgeschichte

Das Isenburg-Zentrum (IZ) ist seit über 50 Jahren ein wichtiger Einzelhandels- und Nahversorgungsstandort unmittelbar südlich von Frankfurt. Über 100 Shops auf über 40.000 Quadratmetern Verkaufsfläche bieten eine große Auswahl für einen erfolgreichen Einkaufsbummel und lassen das Shopping-Herz höherschlagen. 

Um die Erfolgsgeschichte des Zentrums fortzusetzen, sind in den nächsten Jahren diverse Veränderungen geplant. Zudem konnte das Management des Einkaufszentrums, die IPH Centermanagement, eine Reihe von Mietverträgen mit bestehenden Betreibern verlängern. Darüber hinaus öffneten in diesem Jahr bereits zwei neue Shops ihre Tore und in den nächsten Monaten stehen weitere Neueröffnungen an. Neu im IZ ist seit März ein Süßwaren-Outlet. Am  ersten Juni hat eine junge Konditorin ihren ersten Shop unter dem Namen „Divine Sweetness“ eröffnet.

Darüber hinaus arbeitet unser Team in einer engen Kooperation mit der Stadt Neu-Isenburg an Initiativen und Aktivitäten, um das Angebotsportfolio des Isenburg-Zentrums für die Region noch vielseitiger zu gestalten. Unter anderem wurden bereits in einem leerstehenden Shop zwei verschiedene Kunstausstellungen gemeinsam mit dem Fachbereich Kultur in der Hugenottenhalle der Stadt Neu-Isenburg präsentiert. Aktuell finden die Besucher die Ausstellung „1718 Graf Johann Philipp zu Ysenburg“ in dem leerstehenden Shop neben der Wiener Feinbäckerei. Der Eintritt ist kostenfrei.

Autorin
Annett Gurczinski
Center Managerin IPH Centermanagement
a.gurczinski@iph-gruppe.de

www.isenburg-zentrum.com

Reinhold Sattig (l.) und Giuseppe Ballacchino leiten das Fachgeschäft Monsieur, das seit Jahrzehnten Designermode im Isenburg-Zentrum anbietet.

Foto: Monsieur

Uomo Monsieur

Kreative Abwechslung entdecken

Fast schon ein halbes Jahrhundert gibt es das auf Designermode und hochwertige Kreativlabels fokussierte Fachgeschäft Monsieur im Isenburg-Zentrum (IZ). „Wir sind mehrfach im IZ umgezogen, haben uns jedes Mal vergrößert und das Sortiment ausgebaut“, berichtet Reinhold Sattig, der das Geschäft mit Giuseppe Ballacchino leitet.

Der derzeitige Laden erstreckt sich über eine Fläche von 360 Quadratmetern, auf der nicht nur Herren-, sondern auch Damenkollektionen und das Uomo Monsieur Outlet Platz haben. „Unsere Kundinnen und Kunden bekommen hier das Komplettprogramm, sozusagen von Kopf bis Fuß. Das reicht von ausgefallener Freizeitbekleidung bis zum modischen Anzug oder Abendkleid. Mit modisch meine ich, dass wir jede Saison aufs Neue die besten und entscheidenden Trends herausfiltern. Wenn auf einmal Zweireiher angesagt sind oder das Revers statt schmal wieder breit wird, sind wir die ersten, die solche Sakkos im Laden haben“, erklärt der Inhaber.

Wer bei Monsieur einkauft, sei meist modisch orientiert. Sattig beobachtet: „Die Kunden informieren sich genau über die Modewelt, die sich ständig verändert. Und sie wissen, dass sie bei uns eine Auswahl aus den Kollektionen herausragender italienischer Marken finden, aber genauso Kreationen aus Paris, wo auch japanische Designer stark vertreten sind. Einige mittlerweile erfolgreiche Jungdesigner aus unserer Region wie zum Beispiel SURA, Notre.pere, Fuk L.Amour und Elias Rumelis werden von uns tatkräftig unterstützt.“

Sicher laufe es im Textileinzelhandel nicht überall gut. Corona wirke nach und die angespannte Wirtschaftslage dämpfe die Konsumlaune. „Was Monsieur auszeichnet und unabhängig macht, sind die Individualität und der Service. Unsere Kundinnen und Kunden sind anspruchsvoll. Sie wollen außergewöhnliche Kleidungsstücke anfassen und anprobieren. Gleichzeitig vertrauen sie auf unsere stilsichere Beratung, die wir genau auf sie abstimmen. Natürlich könnten sie im Internet einkaufen, aber sie kommen lieber her, weil sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen“, sagt Sattig.

www.uomo-monsieur.de

Christian Kahnke liegt Neu-Isenburgs Innenstadt am Herzen und er sagt zur Arbeit in seinem Geschäft: „Es macht mir immer noch Spaß.“

Foto: Arens / IHK

Photovinum

Wenn Markt ist, kommen die Menschen

„Der Wochenmarkt ist ein entscheidender Standortfaktor“, hat Christian Kahnke festgestellt. In seinem Laden Photovinum verkauft der ausgebildete Fotograf Wein und Sekt, vorwiegend aus Frankreich, Italien und Spanien, teilweise auch aus Deutschland, und porträtiert seine Kundinnen und Kunden. Seit 2013 hat er die jetzige Adresse Bahnhofstraße 16. Zuvor führte er sein Geschäft weiter vorne in der Straße. „Abseits des Markts sind die Leute vorbeigegangen“, berichtet er.

Der Platz in seinen aktuellen Räumen ist begrenzt, aber eng ist es nicht. „Dichte gibt Atmosphäre“, erklärt der Fotograf. Das empfindet offensichtlich auch die Kundin so, die ein Foto für ihren neuen Führerschein braucht und sich im Nebenraum entspannt ablichten lässt. Kahnke, ursprünglich einmal auf Werbefotografie spezialisiert, bedauert den Bedeutungsverlust seines Metiers. Wohl nur 15 Prozent mache es heute für sein Geschäft aus. Sein Weinangebot, das er in Regalen aus Kisten präsentiert, ist einträglicher. Einen soliden Schoppenwein verkauft er zum Literpreis von fünf Euro. Edleres gibt es für bis zu 30 Euro. In der Weihnachtszeit bietet er noch Höherklassiges an. Wenn Wochenmarkt ist, schenkt er unter einem Pavillon aus.

„Ich bin seit 14 Jahren Marktleiter und war bis April 2023 Vorsitzender der IG City“, berichtet er. Entsprechend vertraut sind ihm die Gegebenheiten in der Innenstadt. „Das Stadtmarketing ist eine ganzheitliche Aufgabe. Bauen, Wohnen und Arbeiten müssen sich in der Innenstadt die Balance halten. Neu-Isenburg wächst und erneuert sich eher außen. In der Kernstadt sind Häuser überaltert, Substanz zerfällt und damit die Kaufkraft und infolgedessen der Einzelhandel. Die Innenstadt droht zu vertrocknen“, sorgt er sich und wünscht, dass die Stadt häufiger von ihrem Vorkaufsrecht gebraucht macht, wenn Immobilien verkauft werden, um aktiv in die Stadtentwicklung einzugreifen.

Ans Aufhören denkt Christian Kahnke nicht – weder, was das Engagement für Neu-Isenburg angeht, noch, was seinen Laden betrifft. Gerade bahnt sich eine aussichtsreiche Kooperation mit seinem Nachbarn in der Tagesbar Côte d’Azur an.

www.photovinum.de

Zwei Kümmerle-Generationen, die sich unterstützen und harmonisch ergänzen.

Foto: Arens / IHK

Kümmerle Käse & Genuss

Frische Qualität gibt’s nicht im Internet

Bei Kümmerles in der Bahnhofstraße 28 hat sich viel getan, seit mit Sohn Hans-Philipp 2019 die nächste Generation die Geschäftsführung übernommen hat. „Wir haben das Haus gekauft und wollen selbst einziehen. Der Laden neben unserem Geschäft ist jetzt ein Lager und wir nutzen sein Schaufenster zur Präsentation“, berichtet der Junior. Das bewährte Sortiment des 90 Jahre alten Fachgeschäfts hat er um zusätzliche Produkte aus der Region ergänzt. „Ich bringe rein, was mir selbst schmeckt“, sagt er. Neben einer großen, internationalen Käseauswahl gibt es wöchentlich wechselnde Suppen, hausgemachte Feinkost-Salate, ausgewählte Delikatessen sowie Weine und Spirituosen. Auch das Catering für Familienfeste oder Firmenevents übernehmen die Kümmerles.

Zum Team gehören neben Hans-Philipp Kümmerle seine Ehefrau Inez und weiterhin auch seine Eltern Cresencia und Hans. Vor allem, wenn samstags der Wochenmarkt stattfindet, haben sie alle Hände voll zu tun. „Zu unseren langjährigen Stammkunden, die teilweise aus Heusenstamm, Sachsenhausen und Offenbach kommen, haben wir viele neue Kundinnen und Kunden gewonnen. Möglicherweise sind sie ins Wohngebiet Birkengewann zugezogen. Wir freuen uns schon auf die Menschen, die sich in der ‚Neuen Welt‘ ansiedeln werden. Denn auch dort wird es einige geben, die wissen, dass es frische Qualität nicht im Internet gibt.“

Für 2025 kündigt der gelernte Hotelfachmann weitere Veränderungen an: Hinter dem Haus soll ein Gartenausschank entstehen. Noch sind bürokratische Hindernisse zu überwinden. Aber Hans-Philipp Kümmerle ist zuversichtlich und setzt auf Unterstützung des Kreises Offenbach.

Erst einmal geht es dieses Jahr am 18. Juli wieder auf die Tour de France der Käse mit Senior Hans Kümmerle, der zu den Stationen des Radrennens und den dazugehörigen Milcherzeugnissen aus seinem reichen Geschichtenschatz erzählt. Außerdem feiert die Unternehmerfamilie mit der Stadt den 325sten Geburtstag und beteiligt sich an vielen Events im Jubiläumsjahr.

https://de-de.facebook.com/­KuemmerleKaese/

Benedikt Neubert, Robert Busch und Marcel Friedel bringen Jahrzehnte an Erfahrung mit Snow- und Skateboards in die Auswahl des Sortiments und die Beratung bei Panorama ein.

Foto: Arens / IHK

Panorama Lifestyle GmbH

Der Laden mit Community

„Bei uns gibt’s schöne Sachen“, sagt Robert Busch und zeigt auf die weitläufige Verkaufsfläche mit Sport- und Freizeitbekleidung, Skate- und Longboards sowie dazugehörigem Equipment. Weiter hinten im Laden stehen im Sommer die Snowboards und das passende Zubehör. 2023 hat Busch zusammen mit Benedikt Neubert und einem stillen Teilhaber das 2002 gegründete Geschäft in der Frankfurter Straße 59 übernommen.

„Wir sind die vierten Inhaber“, berichtet Neubert. Nach Corona wollte ihr Vorgänger aufhören. Sie wollten weitermachen und hatten eine turbulente Zeit: Verhandlungen mit Banken – Räumungsverkauf – Ware beschaffen – Neustart. Alles klappte, weil „der Laden Community und eine Treffpunktfunktion hat“, sagt Busch. 

Mit seinen Mitstreitern verkauft er nicht nur Boards. Sie sind alle selbst seit langem sportlich und sozial in der Szene präsent. Den Laden und die Lieferanten kennen sie gut. „Ich habe unter den ersten Inhabern als Aushilfe angefangen“, erklärt er. Auch Benedikt Neubert war vor der Übernahme bei Panorama angestellt. Darum wurden sie fürs Re-Opening trotz fortgeschrittener Saison von Firmen beliefert, die Neukunden sonst ablehnen. Passend zum Neustart fiel am 4. November 2023 Schnee. Es kamen nicht nur Snowboarder, sondern auch Skifahrer und wer sonst noch warme Handschuhe oder eine ausgefallene Winterjacke suchte.

„Wir haben jetzt einen der größten Snow- und Skateboard-Läden im Rhein-Main-Gebiet. Ein Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir auch den Service anbieten“, sagt Neubert. „Snowboarder wollen beraten werden. Online gekaufte Boards sind oft zu klein oder zu groß. Die Schuhe müssen passen, die Bindung richtig eingestellt werden. Fortgeschrittenen verleihen wir Testboards. Rückgabe, Beratung, Reparatur – das wissen die Leute zu schätzen. Manche kommen dafür aus Wiesbaden, Marburg oder Mannheim zu uns“, versichert Busch. Die Kernzielgruppe seien jung gebliebene Erwachsene. Aber auch Kinder und Jugendliche würden bei Panorama fündig. Für sie gibt Mitarbeiter Marcel Friedel seit zehn Jahren in Kooperation mit der Stadt Skateboard-Kurse.

Bald beginnt ein Auszubildender zum Einzelhandelskaufmann bei Panorama. Er könnte den Laden und die Eigenmarke zum Beispiel auf TikTok populär machen. Ideen gibt es auch für das bisher als Lager genutzte Obergeschoss: „Da wäre Platz für Sportkurse“, sagt Neubert, und Busch, der dafür ausgebildet ist, denkt über Yoga für Snowboardfahrer nach.

https://www.facebook.com/panorama.neu.isenburg