Wunderwaffe oder Hype

Brauchen Unternehmen KI?

Jedes Unternehmen wird auf absehbare Zeit künstliche Intelligenz (KI) nutzen, sei es als Teil standardmäßig genutzter IT-Systeme oder als Software. Hier richtig zu entscheiden und zu investieren, ist nicht leicht.

Foto: Adobe Stock / ihorvsn

KI ist eine Schlüsseltechnologie der Digitalisierung. Seit der Einführung von ChatGPT sind viele, teils kostenfreie Anwendungen entstanden, die KI für unterschiedlichste Nutzer im Unternehmen interessant machen. Daneben entwickeln IT-Firmen maßgeschneiderte KI-Lösungen.

Anlaufstellen in der Region

Zwei Kompetenzzentren in Darmstadt erleichtern es Unternehmen, die Möglichkeiten von KI für das eigene Geschäft zu erkunden: Hessian AI bündelt Forschung und wissenschaftliches Know-how, bietet aber vor allem für Start-ups auch Finanzierungs- und Qualifikationsangebote. Das Kompetenzzentrum für Arbeit und Künstliche Intelligenz (KompAKI) wird maßgeblich von der TU Darmstadt und der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar unterstützt. Es vernetzt Unternehmen, die KI anwenden, mit solchen, die KI anbieten. Außerdem bietet KompAKI kostenfreie Schulungen und Beratungen zum Thema.

Bisher kaum Regeln

Der Einsatz von KI-Lösungen ist noch weitgehend unreguliert. Das 2021 vorgeschlagene KI-Gesetz der EU klassifiziert KI-Systeme nach ihrem Risiko. Es schlägt ein Verbot bestimmter Systeme vor. Davon betroffen sind zum Beispiel der Einsatz automatischer Gesichtserkennung und das sogenannte Social Scoring, das die Kreditwürdigkeit von Personen anhand von Daten beurteilt, die in sozialen Netzwerken oder anderweitig im Internet öffentlich verfügbar sind. Auch Produkte, die in den Bereich der Produktsicherheitsvorschriften der EU fallen, wie zum Beispiel Spielzeug oder medizinische Geräte, gelten als Hochrisiko-KI. Für sogenannte generative KI-Systeme wie ChatGPT sollen nur geringe Vorschriften gelten. Dazu gehört die Pflicht, KI-erzeugte Inhalte kenntlich zu machen.

Die IHK-Organisation unterstützt den Ansatz der EU, die Regulierung von KI vom Risiko abhängig zu machen. Unternehmen sollten nicht pauschal alle allgemeinen Risiken von KI tragen müssen. Diese müssen anhand klarer Kriterien beschrieben sein. Die gesetzlichen Regelungen dürfen die Weiterentwicklung von KI allerdings nicht unnötig hemmen. Sie sollten innovationsfördernd wirken und Pflichten pragmatisch ausgestalten, so dass der bürokratische Aufwand möglichst gering bleibt.

https://hessian.ai

https://kompaki.de/

Autor

Frank Irmscher
Telefon 069 8207-342
irmscher@offenbach.ihk.de
www.offenbach.ihk.de/innovation-umwelt