Geschäftslage der Unternehmen in der Region schwach, kein Aufschwung in Sicht

Die Wirtschaft braucht einen wahren Befreiungsschlag

Laut der IHK-Herbst-Konjunkturumfrage bleibt die konjunkturelle Lage in der Region Offenbach angespannt: Die Mehrzahl der Unternehmen beklagt eine schwache Geschäftslage und erwartet keine baldige Besserung. Der IHK-Konjunkturklimaindex ist gesunken und liegt jetzt bei 82,3 Punkten. Investitions-, Beschäftigungs- und Exportpläne werden weiter eingeschränkt.

Die Unternehmen in der Region Offenbach befinden sich im Herbst 2024 weiter in einer wirtschaftlich herausfordernden Phase. In der Folge gehen 28 Prozent der Befragten davon aus, dass sie Personal abbauen müssen. Nur 13 Prozent planen zusätzliche Mitarbeitende einzustellen. 47 Prozent rechnen mit einem schlechteren Exportgeschäft. Nur neun Prozent gehen von einer Steigerung der Exporte aus. 

Die Stimmung der regionalen Wirtschaft entspricht der deutschlandweiten Situation. Aktuelle Prognosen gehen vom zweiten Rezessionsjahr in Folge aus. Mit Blick auf den Deutschen Aktienindex (DAX) mag das zunächst verwundern. Schließlich eilt er von einem Höchststand zum nächsten. Allerdings erzielen die darin enthaltenen börsennotierten deutschen Unternehmen den überwiegenden Teil ihrer Umsätze im Ausland. Der Index spiegelt somit schon lange nicht mehr die Entwicklung der deutschen Wirtschaft wider, die stark durch mittelständische Unternehmen geprägt ist, die einen großen Teil ihrer Umsätze in Deutschland erwirtschaften. 

Es ist allerhöchste Zeit für wirkungsvolles politisches Handeln, damit sich das Wachstumspotenzial der Wirtschaft voll entfalten kann. Denn nur mit Wachstum und Wohlstand sind zentrale politische und gesellschaftliche Ziele, wie Klimaneutralität, eine gute Infrastruktur oder ein hoher Standard an Sozialleistungen, möglich. 

Vorrangig muss es darum gehen, die Infrastruktur schleunigst zu modernisieren, Bürokratie in allen wirtschafsrelevanten Bereichen abzubauen sowie Steuern- und Abgabenlasten zu senken, so dass ein international wettbewerbsfähiges Niveau erreicht wird. Außerdem muss ein planbares, attraktives Umfeld für Zukunftsinvestitionen geschaffen werden. Nicht zuletzt sind niedrigere und stabile Energiepreise, eine verlässliche Energieversorgung, geeignete Arbeitsanreize und mehr Investitionen in den Bildungsstandort Deutschland grundlegend, damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt. 

„Die von der Bundesregierung beschlossene Wachstumsinitiative enthält viele richtige Maßnahmen. Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Gesamtsituation und der riesigen Herausforderungen, braucht es allerdings mehr: Die Wirtschaft braucht jetzt einen wahren Befreiungsschlag“, fordert Markus Weinbrenner, Hauptgeschäftsführer der IHK Offenbach am Main.

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