IHK-Konjunkturumfrage Herbst 2022
Risiken für Unternehmen immer bedrohlicher
Die Konjunkturumfrage der IHK Offenbach am Main im Herbst 2022 zeigte deutlich, welchen Unwägbarkeiten die Unternehmen in der Region derzeit ausgesetzt sind und wie diese die Entwicklung oder sogar den Fortbestand der Betriebe bedrohen. Der IHK-Konjunkturklimaindex fiel um 36 Punkte auf einen neuen Tiefstand von 72,6 Punkten.
So schätzten die Unternehmen in Stadt und Kreis Offenbach die aktuellen Geschäftsrisiken im Herbst 2022 ein. / Grafik: IHK
Der Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen für die Energiemärkte haben die Wirtschaft hart getroffen. Zwar war die Lage zum Zeitpunkt der Befragung bei den meisten Unternehmen noch überwiegend zufriedenstellend. Dafür dürften auch Aufholeffekte nach der Coronapandemie verantwortlich sein. Jedoch ließen die zahlreichen Probleme und Herausforderungen eine weitere Verschärfung der Krise erwarten.
Bei den größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung lagen die Energie- und Rohstoffpreise mit 77 Prozent deutlich vor den darauffolgenden: der nachlassenden Inlandsnachfrage (64 Prozent), den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (49 Prozent), den Arbeitskosten (48 Prozent) und dem Fachkräftemangel (47 Prozent). Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt stieg die Risikobewertung bei fast allen Kriterien, am deutlichsten bei den Energie- und Rohstoffpreisen um 28 Prozent.
Für die Politik ergeben sich daraus erhebliche Herausforderungen. IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner stellte klar: „Die angekündigten Instrumente und Hilfen, wie die Gas- und Strompreisbremse, müssen so schnell wie möglich unbürokratisch umgesetzt werden. Auch Steuersenkungen und die Befreiung von Umlagen wären sinnvoll. Die Unternehmen brauchen dringend Entlastung und Sicherheit. Einige Betriebe sind jetzt schon akut gefährdet und damit auch viele Arbeitsplätze in der Region.“
Den ausführlichen IHK-Konjunkturbericht Herbst 2022 finden Sie im Internet: