Birgit Arens hat bei

Blütenspiel

reingeschaut

Mit Auftragsfloristik und Workshops unter dem Geschäftsnamen ­„Blütenspiel“ hat sich Annika Mostert selbstständig gemacht. Statt für einen Laden hat sie sich für eine Werkstatt entschieden.

Viel Platz für kreatives Arbeiten und Gestalten hat Annika Mostert für sich und ihre Workshopteilnehmer im Campus Heusenstamm. 

Foto: Arens/IHK

„Ich wollte kein Ladengeschäft kaufen“, erzählt die Floristin. Eine gute Gelegenheit dazu hätte sie gehabt, als ihre Chefin in Hanau-Steinheim ihr Geschäft nicht weiterführen wollte. Dort war Annika Mostert zehn Jahre lang angestellt, nachdem sie zuvor ihre Ausbildung bei Silke Winter in Heusenstamm absolviert hatte. „Wir mussten für das Geschäft auf Vorrat kaufen. Aber im Sommer, zum Beispiel, kommen wenig Kunden. Trotzdem ist es wichtig, immer eine Auswahl anbieten zu können. Im Laden werden oft Blumen im Detail ausgesucht, wenn ein Strauß gebunden wird. Hier geben die Kunden meist nur einen Preis vor und ich habe freie Hand. Sie vertrauen mir und ich bin sehr flexibel.“ Als der Laden in Steinheim schloss, konnte sie gute Kundenkontakte, vor allem zu Unternehmen, mitnehmen und den Grundstein für eine selbstständige Existenz legen.

Planbar, nachhaltig und flexibel

Sie richtete sich ihren Keller als Werkstatt ein und arbeitete vier Jahre lang von zuhause aus. „Manche Firmen haben ein Blumenabo und bekommen zum Beispiel jeden Montag frische Sträuße oder Gestecke. Viele bestellen Sträuße zu Geburtstagen und Jubiläen. Für andere mache ich ein Dekokonzept, zum Beispiel mit Trocken- und Seidenblumengestecken für den Empfangsbereich, Zimmerpflanzen und einheitlichen Blumentöpfen.“ Ein weiteres Standbein ist die Floristik für Hochzeiten, Beerdigungen und Feste. „Man kann bei mir alles bekommen, was es in einem Blumenladen gibt, nur eben auf Bestellung. Einige frische Blumen habe ich immer da, aber ich möchte mit ‚planbaren Kunden‘ zusammenarbeiten und möglichst wenig wegwerfen“, erklärt sie. Für die Nachhaltigkeit und den Blumen zuliebe verzichtet sie auch auf die Verwendung von Folien: „Darunter schwitzen die Pflanzen und sie verwelken schneller.“

Anfang Oktober 2023 hat die junge Unternehmerin einen großen Raum im Untergeschoss des Campus Heusenstamm bezogen. Es war an der Zeit, das Geschäft vom Privatbereich zu trennen und sich zu vergrößern. Jetzt hat sie Platz für frische und getrocknete Ware, für Gefäße und Dekorationsartikel, zum Arbeiten und um zu Workshops einzuladen.

Gerade hat eine Braut ihren Junggesellinnen­abschied mit ihren Freundinnen bei Blütenspiel verbracht. Elf Anmeldungen gibt es für den Herbstworkshopim Oktober. Von den drei Terminen für Adventskranzworkshops ist der erste schon ausgebucht. Auch die Trockenblumenworkshops sind beliebt. „Mit maximal zwölf Teilnehmerinnen oder Teilnehmern veranstalte ich Workshops alleine. Ist das Interesse größer, zum Beispiel bei Teamevents von Unternehmen, unterstützt mich eine Floristin als Aushilfe. Ich will jedem und jeder gerecht werden und manchmal ist mehr Hilfe nötig.“

Gute Arbeit spricht sich herum

„Mit der Auftragslage bin ich zufrieden“, sagt die Unternehmerin. „Ich bin gespannt, wie sich der Campus weiterentwickelt, gerade wenn das Hotel hier eröffnet.“

Über ihre Website, per Social Media – vorwiegend Instagram – und mit Flyern wirbt sie für Blütenspiel. „Mundpropaganda ist natürlich auch wichtig“, erklärt sie. Zufriedene Bräute, die sie weiterempfehlen, bringen ihr neue Kundinnen und Kunden. Auch durch die Zusammenarbeit mit Eventlocations oder mit Hochzeitsplanern entstehen wichtige Kontakte. In der Veranstaltungsbranche kenne man sich und empfehle einander weiter. „Die Entfernung spielt keine Rolle. Ich bin schon anderthalb Stunden zu einem Event gefahren und blocke dann eben ein Wochenende, wenn die Auftraggeber das möchten und das Budget es erlaubt,“ sagt Annika Mostert.

 www.bluetenspiel-heusenstamm.de