Birgit Arens-Dürr hat bei

Buchhandlung Litera

reingeschaut

Belletristik sowie Kinder- und Jugendliteratur sind zwei Schwerpunkte, zu denen das Litera-Team intensiv beraten kann. Am liebsten finden die Mitarbeiterinnen im persönlichen Gespräch heraus, was ihren Kundinnen und Kunden gefallen könnte.

Beate Neiß (M.) mit ihren Mitarbeiterinnen Kirstin Richter (l.) und Monika Laier (r.) / Foto: Arens-Dürr/IHK

An einem glühend heißen Mittwochmorgen im Juli herrscht Kommen und Gehen in der Litera. Ein Ehepaar sucht eine Geburtstagskarte. Einen ganzen Stapel an Bilderbüchern trägt eine junge Frau zur Kasse. Zwei Spiele hat sie noch ausgesucht. Beate Neiß, die Chefin, begrüßt eine weitere Dame namentlich. Die Litera gibt es seit 1979 in Langen. Die erste Adresse war im Stresemannring. 2003 öffnete die Filiale in der oberen Bahnstraße. Zehn Jahre später beschloss die Geschäftsführerin, sich ausschließlich auf diesen Laden zu konzentrieren. „Das war vor allem eine Folge der Stadtentwicklung. Das Einkaufsgeschehen hat sich in die Bahnstraße verlagert“, erklärt sie.

Neiß ist gelernte Verlagskauffrau und hat Informatik studiert. „Mit zwei Kindern wurde es schwierig, in der IT-Branche auf dem Laufenden zu bleiben. 2004 hat mich die damalige Geschäftsführerin Gisela Thierolf angestellt und ich konnte mich langsam in das Geschäft einarbeiten. Sie hat sich in den darauffolgenden Jahren langsam aus dem Geschäft zurückgezogen. Ich habe immer mehr Aufgaben übernommen. Die Kunden konnten sich an den Inhaberwechsel gewöhnen.“ 2009 trat Neiß die Nachfolge an. „Eine Buchhandlung zu führen, war immer mein Traum. Es ist mehr als Glück, dass es passiert ist“, findet sie nach wie vor.

Lieferservice im Lockdown

Natürlich sei es in der Pandemie hart gewesen. „Mit dem Lockdown habe ich zuerst alle nach Hause geschickt und versucht, alleine einen kostenlosen Lieferservice anzubieten“, erinnert sich Neiß. Zwei feste Mitarbeiterinnen, eine Auszubildende und vier Aushilfen sind bei der Litera beschäftigt. Bald gab es so viele Bestellungen, dass sie das Team zurückrief. So musste sie niemanden entlassen.

Die Anfragen kamen telefonisch, per E-Mail, über den Onlineshop, Facebook, Instagram und Whatsapp. Das Litera-Team entwickelte seinen eigenen Prozess – Ware aufnehmen, sortieren, Rechnungen schreiben, Routen nach Stadtgebieten planen, Auslieferung zu Fuß, per Fahrrad oder Vespa. „Wir haben
alles getan, um den Kunden ihre Bestellung so schnell wie möglich zukommen zu lassen“, sagt sie. „Ich habe die Routenplanung von Google Maps schätzen gelernt und weiß jetzt, wie wichtig gut sichtbare Hausnummern sind. Die Kontakte im privaten Bereich haben die Beziehungen zu den Kunden verändert.“ Zugleich seien die Menschen in der Pandemie dünnhäutiger geworden – so empfindet sie es.

Click and collect verbesserte die Situation. „Aber es war schlimm, dass niemand in den Laden durfte“, meint sie rückblickend. Die Litera kooperierte mit dem Geschäft Bentrup Tee & mehr, das geöffnet bleiben konnte, und bekam dort eine Abholstation. „Die Kunden haben uns gefehlt. Beratung am Telefon ist etwas völlig anderes. Als wir öffnen durften, haben die Kunden es genossen, wieder zu stöbern, in Bücher hineinzulesen, sich inspirieren zu lassen“, berichtet sie.

Lesungen und Kooperationen

Seit dem Wegfall der strengen Vorgaben kann bewährtes Zusammenarbeiten wieder stattfinden: Bei Veranstaltungen in der Stadthalle ist Litera von Zeit zu Zeit mit Büchertischen vertreten. 35 Kinder im Grundschulalter nahmen an der Aktion „Lesekiste“ mit der Langener Stadtbücherei teil. Beim Dekanatsklimatag in Dreieich präsentierte die Buchhandlung Literatur rund um die Programmpunkte und Vorträge. „Ich habe ein gutes Team, das auch mal zum Einsatz am Wochenende bereit ist“, betont die Geschäftsführerin.

Auf einen Büchertisch legt Beate Neiß zwei Neuerscheinungen und erklärt: „Am 10. September stellt Anna Yeliz Schentke aus Frankfurt ihren Roman ‚Kangal‘ bei uns vor. Im Oktober kommt Christine Drews mit ihrem Buch ‚Freiflug‘.“ Solche Veranstaltungen werben für die Autorinnen und ihre Werke und natürlich auch für die Litera. Nicht zuletzt bereichern sie Langens Kulturangebot. Im Winter sei die Machbarkeit von Veranstaltungen noch nicht klar überschaubar: „Im Augenblick bin ich noch vorsichtig mit der Planung“, bedauert sie, da niemand sagen kann, wie es mit Corona weitergeht.

https://litera-langen.buchkatalog.de/