„Zukunft Innenstadt“ kommt an der Rodau an

Die Brückenmühle – Identitätsstifterin und Treffpunkt

Mühlheim gewinnt – erst ein Innenstadtbudget von einer Viertelmillion Euro, dann an Aufenthaltsqualität, weil das Fördergeld geschickt eingesetzt wird. Die Stadt ist zuversichtlich, in der zweiten Förderrunde des Programms „Zukunft Innenstadt“ erneut bedacht zu werden.

In der Planungswerkstatt wurden Ideen für die zweite Förderrunde von „Zukunft Innenstadt“ gesammelt, diskutiert und entwickelt. / Foto: Stadt Mühlheim

In allen Innenstädten findet aktuell ein tiefgreifender Strukturwandel statt. Die Funktionen Handel und Versorgung gehen in ihrer Bedeutung zurück und hinterlassen Lücken in den Einkaufsstraßen und Ortskernen. Die vergangenen zwei Jahre mit den Einschränkungen im Rahmen der Coronapandemie haben die Akteure in den Innenstädten zusätzlich unter Druck gesetzt und den Transformationsprozess weiter beschleunigt.

Die hessischen IHKs haben gemeinsam mit dem hessischen Wirtschaftsministerium und weiteren Partnern das Bündnis für die Innenstadt ins Leben gerufen. Hier sollen Ideen für zukunftsfähige Innenstädte entwickelt und neue Wege ausprobiert werden. Wichtiger Bestandteil ist das mit insgesamt rund 40 Millionen Euro ausgestattete Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“. 2021 erfolgte der erste Aufruf an die hessischen Kommunen, damit auch an die Stadt Mühlheim am Main, Anträge für dieses Programm zu stellen.

Überzeugende Ideen

Unter Federführung der zuständigen Fachbereichsleitungen Sylvia Lahr und Till Böttcher begann im Frühjahr 2021 die Arbeit an einem Konzept für die Mühlheimer Innenstadt gemeinsam mit Vertretern des Mühlheimer Gewerbevereins (GMF). Ein Konsens über die vorgeschlagenen Projekte war schnell gefunden. Ein Baustein des Antrags ist der Steg zur Verbindung der verkehrsberuhigten Bahnhofstraße mit dem Wahrzeichen der Stadt, der Brückenmühle. Die im Umland einzige voll funktionsfähige und schon immer identitätsstiftende Mühle soll mehr in den Mittelpunkt des Stadtlebens und damit auch der Innenstadt geführt werden.

Die Stadt hat seit Übernahme der Liegenschaft sowohl das eigentliche Mühlengebäude als auch die Mühlentechnik aufwendig saniert. Ein weiterer Baustein des Antrags ist die Anschaffung neuen Mobiliars für die Bahnhofstraße, durch das die Aufenthaltsqualität gesteigert werden soll.

Die Ideen haben die Jury überzeugt und Mühlheim wurde gemeinsam mit 109 weiteren hessischen Kommunen in das Programm „Zukunft Innenstadt“ aufgenommen. Die Stadt erhält ein sogenanntes Innenstadtbudget in Höhe von 250.000 Euro für die Umsetzung der eingereichten Konzeptbausteine. Als erster Projektschritt wurde das Konzept zur Ausweitung der Sondernutzungsflächen in der Bahnhofstraße mit großem Engagement der Anlieger und Einzelhändler umgesetzt und die Anschaffung von Mobiliar mit Mitteln aus dem Programm „Zukunft Innenstadt“ gefördert.

Weitere Pläne verwirklichen

Im Frühjahr 2022 startete eine zweite Förderungsrunde. Der Fokus soll nun noch stärker auf besondere Räume (innen und außen) in den Innenstädten gerichtet werden. In Mühlheim begann diese Runde mit einer moderierten Planungswerkstatt, die den Auftakt zu dem partizipativen Planungsprozess bildet. Frank Achenbach, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Offenbach am Main, hat bereits beim ersten Förderantrag inhaltlich unterstützt. Für die Planungswerkstatt mit rund 40 Teilnehmern übernahm er die Co-Moderation. Anknüpfend an den Bau des Stegs über die Rodau aus der ersten Runde soll nun der Gebäudekomplex der Brückenmühle noch stärker belebt werden.

Nach Sanierung und Instandsetzung des ehemaligen Wohngebäudes der Brückenmühle könnte dort ein zentraler Treffpunkt für alle Generationen und Zielgruppen entstehen. Zur Identitätsstiftung und als Anziehungspunkt für die Mühlheimer Innenstadt könnten dort zukünftig Lesungen und Musikdarbietungen stattfinden, Schülerinnen und Schüler die Räume als „Klassenzimmer“ für projektbezogenes Arbeiten nutzen. Auch eine Gastronomie ist denkbar. Aufgrund der breiten Resonanz sowohl in der Planungswerkstatt als auch im ersten Wettbewerb wurde das Themenfeld Stadtmobiliar im zweiten Wettbewerbsantrag ausgebaut und um den Bereich der Brückenmühle erweitert.

Die Jury von Zukunft Innenstadt entscheidet nach Redaktionsschluss für dieses Magazin darüber, ob die Stadt Mühlheim am Main in die zweite Förderrunde aufgenommen wird.

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Till Böttcher
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Frank Achenbach
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