Auf dem Weg zur regenerativen Wirtschaft

Nachhaltigkeit macht Unternehmen zukunftsfähig

In einer Villa in der Frankfurter Straße in Offenbach setzt sich das Team von YNEO (Anm. der Redaktion: gesprochen „Weineo“) für die Transformation zu einer regenerativen Wirtschaft ein.

Das YNEO-Team unterstützt und begleitet Unternehmen mit Seminaren, Coaching und maßgeschneiderten Programmen. / Foto: YNEO

„YNEO ist 2017 als Netzwerk von Menschen entstanden, die gemeinsam Veränderung aktiv gestalten – für und mit anderen zusammen“, berichtet Gründer Sebastian Daume. „Heute sind wir auf die Themen Organisationsentwicklung und Transformation fokussiert. Die konsequente Ausrichtung auf eine regenerative Zukunft ist für uns Treiber und Ziel zugleich.“

Das Kernteam bilden Veränderungsgestalterinnen und -gestalter sowie Agilitäts-Coachs. Freiberufliche Experten aus den Bereichen Psychologie und Nachhaltigkeitsberatung unterstützen es in Projekten. „YNEO ist ein dynamisches, offenes Team. Wir heißen alle Beiträge und Ideen willkommen und nehmen sie ernst. Zur Transformation zu einer regenerativen Wirtschaft können wir nur dann beitragen, wenn wir voneinander lernen und alle an einem Strang ziehen“, ist Daume überzeugt.

Unternehmen seien sehr daran interessiert, nachhaltiger zu werden. Viele wüssten nur nicht, wo sie anfangen sollen. „Wir begleiten die Veränderungsprozesse auf individueller Ebene mit Coaching für die persönliche Entwicklung und mit Trainings für den Wissens- und Kompetenzaufbau. Gruppen, Teams und Organisationen beraten wir punktuell oder wir konzipieren für sie Transformationsprogramme. Wir bieten Räume, in denen sich Mitarbeitende frei begegnen und auseinandersetzen können.“ Aus unterschiedlichsten Bereichen wie Automotive, Handwerk, Bauplanung und -steuerung, IT und Verwaltung kommen derzeit die Kundinnen und Kunden.

Nachhaltig gleich zukunftsfähig

Nachhaltig sind Unternehmen für YNEO, wenn sie im sozialen Feld, im ökologischen Wirkungsbereich und wirtschaftlich zukunftssicher aufgestellt sind. „Hier eine Balance herzustellen, ist für uns der erste Schritt. Praktisch bedeutet das zum Beispiel, dass das Arbeitsumfeld sicher, diskriminierungsfrei und von Vielfalt geprägt ist. Oder dass klare Werte, ein agiles Arbeitsumfeld oder Kinderbetreuung dem Wirkungsbedürfnis und der Gesundheit der Mitarbeitenden Rechnung tragen. Mit Blick auf die Ökologie analysieren wir mit Unternehmen ihre Lieferketten, den Umgang mit Ressourcen und ob Produkte zirkulär entwickelt werden können. All dies dient auch der Wirtschaftlichkeit. Im Kern geht es um Zukunftsfähigkeit – den Planeten oder Menschen auszubeuten, ist definitiv nicht zukunftsfähig“, unterstreicht er.

Die Transformation gelingt am besten, wenn die Unternehmensleitung sie vorlebt und ihr Team dafür begeistert. Entsprechend sollte eine Führungskraft sich zuerst selbst orientieren, um die Belegschaft auf den Weg in die zukunftsfähige Wirtschaft mitzunehmen. Dafür hat YNEO das Seminar „Einstieg in die unternehmerische Nachhaltigkeit“ entwickelt. Es stellt einfache Tools vor, mit denen sich der Nachhaltigkeitsstand bestimmen lässt. Der größte Handlungsbedarf und Ansätze für erste Verbesserungen werden ermittelt. Auf Basis dieser Analyse kann YNEO Fachleute empfehlen, die das Unternehmen zum Beispiel bei einer Zertifizierung oder Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts begleiten.

Mehr Kosten oder mehr Nutzen?

„Unterm Strich ist eine regenerative Wirtschaft günstiger. Viele Veränderungen zur Nachhaltigkeit kosten nichts. Oft müssen nur Gewohnheiten überdacht werden“, erklärt der YNEO-Geschäftsführer. Dazu gehört zum Beispiel, Carsharing zu nutzen oder Mittagssnacks in Mehrwegboxen zu bestellen. Andere Umstellungen erfordern Investitionen in Weiterbildung oder Recherche, etwa um neue Produkte für die Lieferkette zu finden. Langfristig spart das oft Energie und Geld. Nachhaltige Unternehmen sind attraktiv für Fachkräfte, weil das Arbeitsumfeld und die Work-Life-Balance stimmen. Sie genießen ein positives Image. Das ist förderlich, um den Kundenstamm zu erweitern.

„Die Bäckerei, mit der wir seit fünf Jahren zusammenarbeiten, war mit multiplen Krisen und Herausforderungen konfrontiert“, berichtet Daume. „Die Rohstoff-Lieferketten waren teilweise intransparent. Die Mindestlohnanpassung stand an. Durch den russischen Angriffskrieg gab es zuletzt keine Preisstabilität bei Getreide und Gas. Die Fragestellung lautet: Wie wird das Unternehmen krisensicher – ohne Kurzarbeit oder Entlassungen und ohne die Transformation zur Nachhaltigkeit zu bremsen? Gemeinsam mit dem Bäckerei-Team haben wir wichtige Grundlagen erarbeitet“, sagt er. Transparenz bei Leistung und Bezahlung sei erreicht worden. Teamübergreifendes, an den Unternehmenszielen ausgerichtetes Projektarbeiten wurde eingeführt. „Dabei entstand zum Beispiel ein zentrales Energiemanagement. Das Team entdeckte Einsparpotenziale. Durch die Anpassung der Ofenzeiten wurden Ladenöffnungszeiten und die Schichtplanung zum Wohl aller verbessert. Die Rohstoffe stammen jetzt von Bauern aus der Region. Früher oder später müssen wir uns alle mit regenerativer Wirtschaft beschäftigen. Das kann uns krisenhaft und plötzlich überraschen, wie gerade durch Pandemie und Krieg geschehen. In einer solchen Situation vorbereitet oder sogar schon anderen voraus zu sein, kann die Existenz ausmachen. Je mehr Unternehmen nachhaltig wirtschaften, desto besser sind wir als Gesamtwirtschaft für Krisen gewappnet.“

Offenbach ist Impact City

Das YNEO-Team schätzt Offenbach als Stadt der Vielfalt, als spannendes Wachstumsfeld im Herzen der Rhein-Main-Region. „Diese Vielfalt ist unserer Meinung nach der übersehene Schatz von Offenbach“, sagt Daume. Dank des Impact Festivals sei es ein Hotspot in Deutschland, an dem sich ein Teil der aktiven Szene trifft und austauscht. „Wir finden es wichtig, dass Offenbach seinen Ruf als Impact City pflegt und ausbaut. Dazu möchten wir mit verschiedenen Event-Formaten und Kooperationen beitragen. Eines davon wird das Barcamp: Sustainable Future Camp am 28. April 2023 in Kooperation mit der IHK Offenbach am Main sein.“

www.yneo.org

www.yneo.org/sustainable-future-camp

Kontakt

Sebastian Daume
Telefon 0160 90198224
sebastian@yneo.org