Kirsten Schoder-Steinmüller ist DIHK-Vizepräsidentin

Der Wechsel zur Deutschen Industrie- und Handelskammer ist vollzogen

Mit der konstituierenden Sitzung der DIHK-Vollversammlung wurde der Rechtsformwechsel zur Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) vollendet. Kirsten Schoder-Steinmüller, die Präsidentin der IHK Offenbach am Main und des Hessischen Industrie- und Handelskammertags (HIHK), gehört dem DIHK-Präsidium an.

Das geschäftsführende Präsidium der Deutschen Industrie- und Handelskammer (v. l.): Martin Wansleben, Klaus-Hinrich Vater,  Ralf Stoffels, Peter Adrian, Kirsten Schoder-Steinmüller und Klaus Olbricht. / Fotos: Werner Schuering/DIHK

Die 79 deutschen IHKs sind am 24. Januar 2023 in einer Vollversammlung zur konstituierenden Sitzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zusammengekommen. Mit diesem formalen Akt ist die Transformation des DIHK e. V. von einem privatrechtlichen Verein in die DIHK als Körperschaft des öffentlichen Rechts abgeschlossen. Dabei wählten die 79 IHKs den Präsidenten der IHK Trier, Peter Adrian, zum ersten Präsidenten der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Der 65-Jährige war seit März 2021 bereits Präsident des DIHK.

Auch die Vizepräsidenten Klaus Olbricht, Ralf Stoffels und Klaus-Hinrich Vater wurden in ihren Ämtern bestätigt. Zur neuen Vizepräsidentin wählten die IHK-­Vertreterinnen und -Vertreter Kirsten Schoder-Steinmüller. Die 60-jährige Unternehmerin ist ehrenamtlich bereits seit 2017 Präsidentin der IHK Offenbach am Main und seit 2021 zudem Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK). Sie folgt auf die bisherige DIHK-Vizepräsidentin Marjoke Breuning aus Stuttgart, die nicht mehr kandidiert hatte. Ferner bestellte die Vollversammlung den langjährigen Hauptgeschäftsführer des DIHK e. V. Martin Wansleben auch zum ersten Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer.

Die IHK der IHKs

Im Zuge des Rechtsformwechsels sind die IHKs nun gesetzliche Mitglieder der neuen DIHK: Damit ist die DIHK die „IHK der IHKs“. Zum Rechtsformwechsel gehören weitere Veränderungen: So wird ein Rat für Integrität und Schlichtung eingerichtet, welcher sich der Anliegen rund um Transparenz und Minderheitenschutz in der Interessenvertretung annehmen wird. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Beteiligung der IHKs und ihrer Mitgliedsunternehmen gelegt werden. Die Rechtsaufsicht über die DIHK hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der Bundesrechnungshof (BRH) kann ihre Wirtschafts- und Haushaltsführung prüfen.

Die DIHK hat die Aufgabe, das Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft einschließlich der Gesamtverantwortung, die auch Ziele einer nachhaltigen Entwicklung umfassen kann, auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene wahrzunehmen. Darüber hinaus koordiniert und fördert die DIHK das Netz der Auslandshandelskammern (AHKs), Delegiertenbüros und Repräsentanzen als Instrument der Außenwirtschaftsförderung. Die DIHK unterstützt die Zusammenarbeit der IHKs bei der Wahrnehmung ihrer gesetzlichen Aufgaben.

Während des Festakts lobte Bundeskanzler Olaf Scholz „den Rat und die Impulse der Kammerorganisation“.

Bundeskanzler begrüßt Umwandlung

Bei einem Festakt im Anschluss an die Gründungsversammlung würdigte Bundeskanzler Olaf Scholz diese Veränderung: „Für die Bundesregierung ist die DIHK ein zentraler Ansprechpartner. Wir schätzen den Rat und die Impulse der Kammerorganisation als starke Stimme in unserem Austausch mit den wichtigsten Verbänden der deutschen Wirtschaft. Es ist gut, dass die DIHK nun in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt worden ist. Sie steht damit nun auf einem stabilen, rechtssicheren Fundament.“

DIHK-Präsident Adrian adressierte in seiner Dankesrede die politischen Entscheider: „Wir sind uns mit der Politik oft bei den Zielen einig, häufig können wir uns sogar auf einen Weg dahin verständigen – nur in der Praxis kommen Lösungen viel zu oft nicht oder erst viel zu spät an. Deswegen müssen wir dringend schneller werden.“

Adrian hatte im Vorfeld der konstituierenden Sitzung mit zehn „Tempo-Thesen“ deutlich gemacht, worauf es aus seiner Sicht am meisten ankommt, um Deutschland aus der Krise zu bringen und den Wohlstand zu sichern: „Jetzt geht es nicht mehr darum, dass wir in Deutschland in einzelnen Disziplinen – denken Sie zum Beispiel an das LNG-Terminal in Wilhelmshaven oder Lubmin – brillieren. Wir brauchen in Deutschland mehr Tempo in allen Bereichen. Wenn Staat und Verwaltung jetzt nicht beweisen, dass sie handlungsfähig sind, geht das Vertrauen in die Politik weiter verloren – mit negativen Folgen für die wirtschaftliche Substanz unseres Landes und damit auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Botschaft des Bundeskanzlers von der neuen deutschen Geschwindigkeit nehmen wir sehr ernst.“

Am Vormittag hatte sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit dem DIHK-Präsidium ausgetauscht, in das alle 16 Bundesländer ihre IHK-Vertreterinnen und Vertreter entsenden.

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