EVO gab Zahlen und Pläne bekannt

Data Center heizt Wohnungen

Bei der Bilanz-Pressekonferenz der Energieversorgung Offenbach (EVO) zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Dr. Christoph Meier zufrieden mit dem Geschäftsergebnis des Jahres 2021 und berichtete von Projekten.

Der Jahresüberschuss beträgt 20,4 Millionen Euro und liegt damit um 0,5 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr. Die Differenz ergebe sich aus einmaligen Sondereffekten. Das operative Geschäft sei durchweg gut gelaufen – sämtliche Planzahlen seien erreicht worden.

Sinnvolle Synergien

Auf dem EVO-Betriebsgelände am Offenbacher Nordring soll in den nächsten zwei Jahren ein weiteres Rechenzentrum entstehen. Errichten wird es der EVO-Partner Vantage Data Centers, ein international tätiger Betreiber von Rechenzentren, der auf dem EVO-Campus schon das Rechenzentrum Main DC 1 betreibt. Die Abwärme des Data Centers will die EVO in ihr Fernwärmenetz einspeisen. „Die verfügbare Wärmemenge im Endausbau entspricht rund neun Megawatt. Das sorgt rein rechnerisch in mehr als 1.200 Drei-Personen-Haushalten für warmes Wasser und warme Heizkörper“, erklärte Meier. Das neue Rechenzentrum werde Vantage allein betreiben und vermarkten. Ihm habe die EVO zugleich ihre Geschäftsanteile am Rechenzentrum MAIN DC 1 verkauft. Die Erlöse sollen in die Finanzierung zwingend notwendiger Investitionen in die nachhaltige Energieversorgung von Stadt und Kreis Offenbach fließen.

Klimaschutz im Paket

EVO-Technikvorstand Günther Weiß berichtete, das aktuelle Abwärmeprojekt sei nur ein Baustein des Klimaschutzpakets der EVO. Schon vor etwa zwei Jahrzehnten habe das Unternehmen begonnen, Klimawende-Initiativen zu entwickeln. Seither seien unter anderem 45 moderne Windräder entstanden, die saubere Energie für rund 240.000 Menschen erzeugen. Hinzu kämen zahlreiche Fotovoltaik-Anlagen – etwa auf ehemaligen Mülldeponien im Main-Kinzig-Kreis oder auf dem Stadion Bieberer Berg.

Das Klimaschutzpaket werde in den nächsten Jahren mit weiterem Inhalt gefüllt. Die EVO arbeitet laut Weiß an einer Gesamtlösung für die Wärmeversorgung von Stadt und Kreis Offenbach, die noch in diesem Jahrzehnt zu weiteren erheblichen Minderungen an Kohlendioxid-Emissionen führen soll. Wie bereits bekannt sei, solle das Heizkraftwerk am Offenbacher Nordring bis Ende dieser Dekade durch ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternativen ersetzt werden. Bis dahin setze die EVO im Heizkraftwerk mehr Holzpellets statt Kohle ein.

www.evo-ag.de